Burgdorf

Hilfstransport mit medizinischer Ausstattung startet von Burgdorf nach Uganda

[BURGDORF]

14 ehrenamtliche Helfer haben an diesem Wochenende einen 40-Fuß-Container mit medizinischen Geräten beladen. Ziel ist ein Flüchtlingslager in Kiryandongo im Norden des afrikanischen Landes Uganda, in dem rund 50.000 Flüchtlinge, die vor dem Bürgerkrieg im Sudan und Süd-Sudan geflohen sind, leben. Die dortige Krankenstation ist mit dem großen Ansturn an Flüchtlingen aus dem Nachbarland vollends überfordert.

Vor drei Jahren hatte der Burgdorfer Dr. Eberhard Rumpf das erste mal Kontakt zu einem Menschenrechtler aus dem Gebiet, der aufgrund seiner in Gefangenschaft erlittenen Verletzungen zur medizinischen Versorgung in die Region Hannover gekommen war und von den Bedingungen, die dort vorherschen, berichten konnte. Auf die Frage, wie man helfen könne und was alles benötigt werde, bekam er als Antwort: "Einfach alles".

Zusammen mit Thomas Müssel organisierte Eberhard Rumpf daraufhin eine Sammlung ausgedienter medizinischer Gegenstände. Kein Wunder, dass er nicht genau sagen kann, wie viele Telefonate er hierfür geführt hat, doch seine Aussage "etliche" spiegelt dieses nur ungefähr wider. Vom Ultraschallgerät und Operationstisch, über Pumpen, Monitore, Defibrillator und Unfalltransporter bis hin zu Beistelltischen, Matratzen und 30 Krankenhausbetten konnte sie von verschiedenen Trägern das ausgemusterte Krankenhausinventar zusammensammeln. Was hier auf dem Schrott gelandet wäre, kommt so nun bald den Flüchtlingen in Uganda zugute.

Als der Weferlingser Florian Bethmann, zugleich Ortsbrandmeister von Burgdorf, von dieser Aktion hörte, sagte er sofort seine Unterstützung zu. Er lagerte einen Großteil der Gegenstände, die im vergangenen halben Jahr gesammelt wurden, bei sich ein. Doch er sorgte nicht nur für eine trockene Zwischenlagerung, sondern half auch an diesem Wochenende beim Beladen des Schiffscontainers mit. Da weitere helfende Hände benötigt wurden, fragte er im Bekanntenkreis rum und – wir wären nicht in Burgdorf, wenn es anders wäre – konnte weitere Helfer zum Verladen finden. So halfen neben Feuerwehrkameraden auch Mitglieder vom THW Burgdorf um seinen Ortsbeauftragten Lukas Czeszak ebenso mit, wie drei Flüchtlinge, die in Burgdorf leben. Als weitere Institution unterstützt das Antikriegshaus Sievershausen die Aktion. Es vertritt den Hilfstansport an offizieller Stelle, denn vorher mussten für Transport und Zoll die benötigten Papiere beschafft werden.

So wurde der Container an zwei Tagen randvoll beladen und geht nun auf die Reise nach Hamburg, von wo aus es mit dem Schiff nach Mombasa (Kenia) geht und dann auf dem LKW auf die mehr als 1300 Kilometer lange Reise durch Kenia über Nairobi nach Kiryandongo in Uganda.

Rund 10.000 Euro haben die Helfer für den Transport eingeplant, Zuschüsse gibt es vom Entwicklungshilfeministerium, aber auch viele Vereine und Personen aus dem Umkreis haben gespendet und zusätzliche Unterstützer werden gesucht: Ein weiterer Transport steht bereits in den Startlöchern und soll im kommenden Jahr den Flüchtlingen in Uganda helfen.

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