110 & 112Sehnde

Mehr als 100 Feuerwehrkräfte rücken zu Gefahrguteinsatz in Höver aus

Am gestrigen Montagabend, 19. Dezember 2016, kam es auf dem Gelände einer Speditionsfirma in der Hannoverschen Straße im Sehnder Ortsteil Höver zu einem Verladezwischenfall in der Halle (der AltkreisBlitz berichtete). Aus ungeklärter Ursache schlug ein IBC Behälter mit etwa 200 Liter stark ätzenden sowie leicht entzündlichen Triethylamin leck. Die Flüssigkeit verflüchtigt sich relativ rasch mit Kontakt an der Umgebungsluft. Dennoch bestand erhöhte Gefahr durch Reizung der Atemwege. Verletzt wurde niemand. Die umliegende Bevölkerung war zu keiner Zeit akut gefährdet. .

Um 20:23 Uhr am gestrigen Abend meldete die Firma, dass in der Halle ein Behälter mit einer Flüssigkeit leckgeschlagen sei. Daraufhin wurde zunächst die zuständige Ortsfeuerwehr mit der Fachgruppe ABC Gefahren alarmiert.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war die Halle bereits evakuiert worden. Nach ersten Auskünften ging der betriebszugehörige Chemiker von Salzsäure aus. Nachdem die Ladepapiere der Wechselbrücke zugeordnet werden konnten, wurde der Stoff Triethylamin festgestellt.

Die Feuerwehr begann umgehend mit der Absperrung der Wechselbrücke und dem Hallenbereich sowie mit dem Aufbau eines Löschangriffs und Einrichtung eines Dekontaminationsplatzes. Zwischenzeitlich wurde die Alarmstufe erhöht. Dadurch wurde der Gefahrgutzug Region Hannover Ost alarmiert. Dieser konnte aber seine Einsatzfahrt nach Höver abbrechen, nachdem festgestellt wurde, dass es sich bei dem ausgetretenen Stoff nicht um Salzsäure handelte.

Im weiteren Verlauf gingen Feuerwehreinsatzkräfte unter Chemikalienschutzanzügen in den betroffenen Bereich vor und führten Messungen durch. Der Stoff Triethylamin hatte sich in Verbindung von Sauerstoff schlagartig verflüchtigt. Vermutlich waren aber geringe Mengen in das geschlossene Abwassersystem der Firma geflossen.

Um 22:23 Uhr entschied die Einsatzleitung der Feuerwehr aufgrund des stabilen Zustandes der Messungen, das firmeneigene Rohrnetz mit Wasser zu spülen und mit einem Spülwagen das kontaminierte Wasser wieder abzusaugen. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Stadtfeuerwehr Sehnde mit mehr als 100 Einsatzkräften und 18 Fahrzeugen im Einsatz.

Für die Entsorgung des kontaminierten Wassergemischs wurde durch die betroffene Firma ein Entsorgungsunternehmen beauftragt.

Die umfangreichen Messungen haben ergeben, dass zu keiner Zeit eine Gefährdung der umliegenden Bevölkerung und Betriebe bestanden hat. Verletzt wurde bei diesem Einsatz niemand, ein größerer Sachschaden konnte verhindert werden.

Im Einsatz waren die Ortsfeuerwehren, Höver, Müllingen-Wirringen, Ilten, Bilm, Rethmar, Sehnde, Bolzum sowie die Fachgruppe ABC Gefahren und der Rttungsdienst.

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