Es war der zweite große Einsatz für die Lehrter Feuerwehren innerhalb von 4 Wochen. Nachdem es am 2. Weihnachtsfeiertag nach einem technischen Defekt an einer Produktionsanlage zu einem Brand in einer Bäckerei gekommen war und durch das schnelle Eingreifen der Brandbekämpfer Schlimmeres verhindert werden konnte, konnten sie heute nicht mehr viel ausrichten. Die Turnhalle an der Haupt- und Realschule an der Lehrter Südstraße brannte komplett nieder. Mehr als 200 Einsatzkräfte waren im Einsatz, Menschen kamen hierbei nicht zu Schaden. Die Halle erlitt bei dem Brand einen Schaden in Millionenhöhe.
Den ersten Informationen nach wurde die Ortswehr um 0:52 Uhr zu einem Containerbrand in der Südstraße gerufen. Einen Streifenwagenbesatzung hatte die Rauchentwicklung entdeckt und die Ortswehr Lehrte alarmiert. Als diese am Einsatzort ankam, hatten die Polizeibeamten bereits die Umgebung erkundet und Rauch aus dem an der Turnhalle liegenden Umkleidetrakt festgestellt. So ließ Lehrtes Ortsbrandmeister Marc Wilhelms einerseits den Containerbrand löschen – beide Container wurden bis zur Unkenntlichkeit zerstört – und andererseits bereits eine Wasserversorgung zur rund 25 Meter entfernten Turnhalle legen. Als die Einsatzkräfte dort ankamen, kam bereits Rauch aus allen Fugen und Lüftungsschlitzen des Gebäudes. Die Alarmstufe wurde erhöht und weitere Einsatzkräfte damit alarmiert.
Als schließlich auch Rauch aus dem Dach der Turnhalle stieg, wurde die Alarmstufe abermals erhöht. Neben den Lehrter Ortswehren aus der Kernstadt und den umliegenden Orten Ahlten, Aligse, Arpke, Immensen, Hämelerwald, Sievershausen, und Steinwedel wurden nun auch die Ortswehren Burgdorf und Sehnde mit ihren Drehleitern an den Brandort gerufen.
An zwei Brandabschnitten versuchten die ehrenamtlichen Kräfte der Feuerwehr das Feuer niederzuschlagen: Vom Umkleidetrakt aus wie auch über den rückwärtigen Eingang der Turnhalle. Zwischenzeitlich wurde das Feuer aus 8 C-Rohren und zwei Wenderohren bekämpft. Ein Innenangriff zur Lokalisierung des Brandes musste abgebrochen werden, da bereits nach kurzer Zeit erste Ermüdungsgeräusche aus dem Gebäude hörbar wurden und so der Innenangriff abgebrochen werden musste und die Einsatzkräfte zurückgezogen wurden, um diese nicht zu gefährden. So wurde über die Drehleitern aus Hämelerwald und Lehrte versucht, das Feuer zu bekämpfen. Flammen schlugen durch das Dach und kurz nach 2 Uhr erfolgte eine Durchzündung der Rauchgase in der Turnhalle, wodurch diese gänzlich in Flammen aufging. Den Brandbekämpfern blieb nicht anderes übrig, als Schaden von den angrenzenden Schulgebäuden abzuwehren.
Zusätzlich zu den rund 200 Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei, zwei Rettungswagen und Notarzt wurde gegen 3 Uhr auch die DRK-Bereitschaften Lehrte, Wedemark-Burgwedel-Isernhagen und Burgdorf hinzugerufen, die mit 19 ehrenamtlichen Helfern, einem Krankentransportwagen sowie einem Rettungswagen, der den Regelrettungsdienst ablöste, ausrückten, um für die Verpflegung an der Einsatzstelle zu sorgen. Hierzu wurden die Räume der in der Nähe befindlichen Vierfeldhalle genutzt. Und so wurden nicht nur warme Getränke – sehr willkommen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt – sondern auch kalte für die vielen Atemschutzgeräteträger ausgegeben, die in schwerer Einsatzkleidung am Brandherd im Einsatz waren und sich nach diesem schweißgebadet bei einer Erfrischung erholten.
Für die Untersuchung der Statik wurde das THW Burgdorf mit einem Baufachberater hinzugezogen, der das Gebäude untersuchte. Bereits 2 Stunden nach der Alarmierung war auch der Kriminalermittlungsdienst der Polizei am Einsatzort angekommen, der nun seine Untersuchungen zur Brandursache aufnehmen wird. Aufgrund der zeitgleich brennenden Container in unmittelbarer Nähe kann hier aber schon mit hoher Wahrscheinlichkeit von Brandstiftung ausgegangen werden.
Die Nachlöscharbeiten werden sich sicherlich noch lange hinziehen. Noch um 5 Uhr schlugen Flammen aus dem Umkleidetrakt und die Turnhalle ist aufgrund des eingestürzten Daches einsturzgefährdet, so dass die Löscharbeiten nur über die Drehleitern erfolgen können.
Zwischenzeitlich war auch die Berufsfeuerwehr Hannover an den Einsatzort gekommen. Nicht jedoch, um bei den Löscharbeiten zu helfen, sondern um die Drehleiter der Ortswehr Sehnde, die sich festgefahren hatte, aus dem lockeren Untergrund zu befreien. "Das war eine mit Gras überwachsene Volleyballgrube, da wäre jeder von uns reingefahren", so ein Feuerwehrmann.