Lehrte

„Das Herz eines Boxers“ kommt über Beijing und Hongkong nach Lehrte

[LEHRTE]

Die Arbeiten von Andrea Bender waren bereits in Ausstellungen in Beijing und Hongkong zu sehen, in Luxemburg und Amsterdam. Ab kommenden Freitag, 27. Januar 2017, sind sie in der Städtischen Galerie Lehrte, Alte Schlosserei 1, zu Gast. Um 19 Uhr beginnt die Eröffnung der Ausstellung, die den Namen "Das Herz eines Boxers" trägt.

Die Gemälde der in Düsseldorf lebenden Künstlerin können auf der einen Seite als üppig beschrieben werden – üppig wölbt sich die Farbe in breiten Pinselstrichen, türmt sich zu pastosen Ballungen und lässt die Bildoberfläche zum Relief werden. Üppig wirken zum Teil die barock anmutenden Personen, Putten oder Comicfiguren. Auf der anderen Seite zeigen die Gemälde Feinheit und Transparenz – fein sind die Gesichter ausformuliert, fein wirken die dargestellten Räume in ihrer barocken Pracht mit Lüster und Goldrahmen. In den großformatigen Gemälden wechseln transparent und farblich reduzierte Partien mit pastosen Stellen ab. Kontraste finden sich jedoch nicht nur in der Darstellungsform, sondern ebenso im Bildinhalt. Bestechen die portraithaften Darstellungen durch Ernsthaftigkeit, herrscht bei anderen Themen skurriler bis derber Humor vor, zeigen sich feine Ironie oder rührende Kindlichkeit.

Die Figuren von Andrea Bender treiben zwischen Sinnlichkeit und Lüsternheit, Schelmenhaftigkeit und Bosheit ihr Wesen oder Unwesen. Sie verkörpern eine verkehrte Welt, in der nicht Rationalität und Konformität herrschen, sondern Phantasie und Überschwang, aber auch Melancholie und Vereinsamung trotz prachtvoller Umgebung. Bis an den Rand zur Boshaftigkeit geraten die Figuren, die gleich Kindern grausam handeln können und dennoch zutiefst menschlich sind. So bleibt auch „Das Herz eines Boxers“ im gestählten Körper verletzbar, endet der Kampf zwar stets mit einem Sieger, gleichzeitig aber mit einem Menschen, der gescheitert ist.

Seit ihrem Studium der Freien Kunst in Frankfurt a.M., Kassel und Düsseldorf sind Andrea Benders Werke in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten.

Die Ausstellung ist bis zum 2. April jeweils dienstags, mittwochs, donnerstags, freitags und sonntags von 14 bis 18 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

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