30 Jahre Behinderten- und Koronarsport beim Lehrter Sportverein
Das ist kein Aprilscherz: Am 1. April besteht die Abteilung Behinderten- und Koronarsport im Lehrter SV 30 Jahre. "Angefangen hat alles mit sechs Leuten, jetzt sind wir 60", sagt Karl-Heinz Hettenhausen. In der Hauptsache sind die zwischen 60 und 85 Jahren. Mindestens zwei Jahre blieben die meisten dabei, wenn ihnen der Arzt eine Verordnung gebe, manch einer aber auch Jahrzehnte, sagt Hettenhausen. Der Abteilungsleiter selbst ist auch fast seit Anfang an dabei: Seit dem 1. August 1987. Seit 1999 ist er Spartenleiter und hat die Entwicklung der Abteilung somit hautnah begleitet.
Und dazu gehört beileibe nicht nur die regelmäßige Gymnastik. Wobei die natürlich das Herzstück bildet. In zwei Gruppen bringen die Trainerinnen Ursula Engling-Geerligs und Jutta Löddig die Teilnehmer sanft aber nachhaltig auf Trab. Denn es gibt auch solche, die relativ kurz nach einem Infarkt vom Arzt eine Verordnung bekommen mit der Weisung, sich einer solchen Gruppe anzuschließen. "Anfänger kommen am besten dienstags von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr in die Sporthalle an der Schlesischen Straße", sagt Hettenhausen. In der zweiten Gruppe, ebenfalls dienstags von 19.30 bis 20 Uhr gehe es doch etwas anspruchsvoller und schweißtreibender zu: "Da machen wir auch Ausdauertraining", sagt der Spartenleiter. Doch alles im sicheren Rahmen: Falls jemand ärztliche Versorgung benötigt, ist diese vor Ort.
Ganz wichtig sei aber auch die Geselligkeit. So wurde schon früh gemeinsam Fasching gefeiert- in lustigen Kostümen in der Turnhalle. Höhepunkte waren jedoch die Busfahrten. Vorsichtig begonnen mit einer Halbtagestour mit Kutschfahrt zu einem Forellenhof in der Heide entwickelte sich die Tradition einer Dreitagsfahrt. "Der Bus war immer voll", schwelgt Hettenhausen in Erinnerungen. Nach Berlin und in den Spreewald, Königsstein, zur Meyerwerft nach Papenburg und an zahlreiche andere Orte führte die Reise. "Das war immer schön", erinnert sich eine langjährige Mitstreiterin Hettenhausens und zeigt die Fotos, die sie mitgebracht hat. Doch diese Ausflüge gehören leider der Vergangenheit an. "Die meisten können es gesundheitlich nicht mehr", sagt Hettenhausen, der die Touren organisiert hatte. "Vielleicht sollten wir wieder eine Tagesfahrt anbieten", denkt er voraus.