Burgdorf

Ausstellung „Museumsschätze – Blick in das Gedächtnis unserer Stadt“

[BURGDORF]

Selten gezeigte Exponate aus dem Archivbestand des Stadtmuseums Burgdorf und der KulturWerkStadt stehen im Mittelpunkt der Ausstellung "Museumsschätze – Blick in das Gedächtnis unserer Stadt". Der VVV, der Förderverein Stadtmuseum und die Stadt präsentieren die Schau vom Sonnabend, 25. März, bis Sonntag, 23. April, in der KulturWerkStadt, Poststraße 2. Am zweiten Ausstellungswochenende, Sonntag, 2. April, sind die Besucher zu einer Führung durch die Ausstellung mit Christoph Adolph eingeladen. Beginn ist um 14.30 Uhr.

Aus dem über 4000 Exponate zählenden Fundus hat der VVV-Arbeitskreis Stadtmuseum und KulturWerkStadt eine breite Palette an Exponaten ausgewählt, die aus diversen Abschnitten der Stadt- und Kulturgeschichte stammen und als Vermächtnis früherer Generationen erhaltenswert sind. Beim Rundgang durch die museale Raritätenkammer gibt es für die Ausstellungsbesucher zahlreiche Kleinode zu entdecken. Darunter befinden sich Nähmaschinen, Musiktruhen, alte Postkarten, Plattenspieler, alte Waschgeräte aus Großmutters Zeiten und eine Holzlade, die der von 1935 bis 1945 amtierende Burgdorfer Bürgermeister Johannes Thießen zu seinem 50. Geburtstag erhielt.

Aus der Geschichte des Burgdorfer Bahnhofs

Ein besonderer Schwerpunkt ist Bildern aus der Geschichte des Burgdorfer Bahnhofs und Exponaten aus dem Umfeld der ehemaligen Burgdorfer Konservenfabrik gewidmet. Die Königliche Eisenbahn-Direktion Hannover baute 1844/45 die Strecke Lehrte – Burgdorf – Celle. Am 15. Oktober 1845 hielt der erste fahrplanmäßige Personenzug von Hannover nach Celle in Burgdorf. Die Fertigstellung des Bahnhofsgebäudes, an dessen Planung auch der bedeutende hannoversche Hofbaumeister Georg Ludwig Laves mitwirkte, erfolgte erst 1850. Den zweigeschossigen Hauptbau schmückten Gesimse und verschieden gestaltete Fenster. Mehrere Jahrzehnte lang gab es auch ein Bahnhofs-Hotel, das 1973 abgerissen worden ist.

Mehr als 100 Jahre blieb der Bahnhof unverändert. Das Burgdorfer Kreisblatt berichtete 1959, dass 44 Personenzüge zwischen 4.30 und 0.15 Uhr hier hielten und mehr als 5.000 Reisende täglich die Sperre des Bahnhofs passierten. Im Frühjahr 2005 begannen die Deutsche Bahn und die Stadt Burgdorf, den Bahnhof und seine Umgebung ansprechender und schöner zu gestalten. Die Wartehalle erhielt helle Fliesen und moderne Leuchten. In die leer stehende Gepäckabfertigung zog eine DB-Service-Agentur ein.

Die Burgdorfer Konservenfabrik

Der Unternehmer Ludwig Warnecke gründete 1892 die Burgdorfer Konservenfabrik. Sie produzierte Spargel-, Erbsen-, Bohnen-, Karotten- und Pilzkonserven. In den 1930er Jahren war sie die größte Konservenfabrik Deutschlands. Das Stammwerk lag im Bereich Garten-, Wallgarten- und Heinrichstraße. Ein Zweigwerk gab es in Hannover-Würfel. Ein betriebseigenes landwirtschaftliches Gut in Burgdorf lieferte Gemüse von 1800 Morgen. Zwischen 600 bis 700 landwirtschaftliche Betriebe steuerten weiteres Gemüse bei. In Saisonzeiten waren bis zu 1000 Angestellte in der Konservenfabrik beschäftigt. Der wirtschaftliche Untergang der Konservenfabrik begann mit ihrer Übernahme durch den Langnese-Iglo Konzern am 1. Januar 1970. Dieser schloss das Werk aus Rentabilitätsgründen schon nach kurzer Zeit und stellte die Produktion am 31. Dezember 1971 ein. 360 Arbeitsplätze gingen verloren. Die Ausstellung erinnert an das einst bedeutende Unternehmen, das fast 80 Jahre vielen Burgdorfer eine berufliche Heimat bot.

Die KulturWerkStadt ist bei freiem Eintritt sonnabends und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. In den Ostertagen gelten folgende Öffnungszeiten: Ostersonntag und -montag von 14 bis 17 Uhr. Ansprechpartner für Gruppen und Vereine, die einen Führungstermin innerhalb der Woche vereinbaren möchten, ist VVV-Geschäftsführer Gerhard Bleich, Telefon 05136/1862.

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