Isernhagen

Grünen-Ortsrätin Heike Schünemann-Bagusch fordert „Politik der kurzen Wege“

[HB]

Die Ortsrätin der Grünen, Heike Schünemann-Bagusch, reagiert mit Unverständnis auf den Vorschlag der CDU. "Ein Aufweichen der Schulbezirksgrenzen wird die vorhandenen Probleme nicht lösen, aber zusätzlich neue schaffen", so die 32-Jährige.

Durch den größeren Einzugsbereich werde das Prinzip "Kurze Beine – kurze Wege" unnötig aufgeweicht. "In H.B. kommen sehr viele Kinder zu Fuß und mit dem Rad zur Schule – das wäre dann für einige nicht mehr möglich. Stattdessen wird der Autoverkehr in den Stoßzeiten noch einmal zunehmen", ist sich Schünemann-Bagusch sicher.

"Wir wollen eine Politik der kurzen Wege gestalten. Für unsere Kinder ist es wichtig, auf dem Schulweg erste Schritte in die Selbständigkeit zu machen und die Klassenkameraden in der Nachbarschaft wohnen zu haben." Folgerichtig sieht Schünemann-Bagusch, selbst Mutter von zwei Kindern, ein besonderes Problem im Erhalt der sozialen Kontakte: "Zuerst sollen Kinder drei Jahre oder länger gemeinsam in die Krippe und den Kindergarten gehen, um sich dann an der Schule im Nachbarort neu integrieren zu müssen? Das halte ich nicht für zielführend."

Aber auch auf die Verwaltung kämen neue Herausforderungen zu: "Es wird für die Gemeinde schwerer planbar, welche Schule mit welchen Schülerzahlen zu rechnen hat, wenn sich die Eltern die Schule aussuchen können." Wohin diese Planungsunsicherheiten führen, zeige sich aktuell in Krippe, Kita und Hort. Zum anderen könnten durch die neue Konkurrenzsituation der Schulen untereinander zusätzliche Wartelisten entstehen und die Eltern ihre Kinder letzten Endes doch nicht auf ihre Wunschschule schicken.

"Der Vorschlag ist einfach nicht sachgerecht". Vielmehr sei es zunächst erforderlich, mit den Eltern zu sprechen, damit jede Ortschaft ein bedarfsspezifisches Betreuungsangebot erhält. "Möglichst bald, gemeindeweit und ergebnisoffen", so hofft Schünemann-Bagusch.

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