110 & 112Sehnde

„Es ist doch nichts passiert“: Zweimal mit 3,84 Promille in einer Nacht erwischt

[SEHNDE]

Ein 63-jähriger Bremer, zur Zeit bei seiner Bekannten in Sehnde wohnhaft, wurde am Wochenende gleich zwei Mal zum Polizeikommissariat nach Lehrte gebracht werden. Am Freitag, 2. Juni 2017, gegen 23 Uhr meldete sich eine Angestellte der ARAL-Tankstelle in Sehnde und gab an, dass dort ein betrunkener Autofahrer festgehalten werde. Vor Ort konnten die Anruferin, ein Zeuge und der Betrunkene angetroffen und befragt werden.

Der Zeuge, ein 39-jähriger Sehnder, hielt sich als Kunde in der Tankstelle auf und konnte bei dem 63-jährigen, der sich in der Tankstelle mit alkoholischen Getränken versorgen wollte, eine Alkoholfahne riechen. Auf die Alkoholisierung angesprochen zeigte sich der Betrunkene gereizt, wollte den Verkaufsraum verlassen und zu seinem Fahrzeug zurückkehren. Der Kunde reagierte blitzschnell und zog dem Mann einfach den Autoschlüssel aus der Hand. Der 63-jährige wartete dann bis zum Eintreffen der Polizei an seinem Ford und genehmigte sich noch schnell einen Flachmann. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 3,84 Promille. Weiterhin war der Pkw nicht mehr ordnungsgemäß zugelassen. Zudem war der Mann nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis. Diese musste er bereits vor zwei Jahren wegen einer Trunkenheitsfahrt abgeben.

Der nun Beschuldigte gab an, dass der Pkw seiner Bekannten gehöre, die jedoch von seiner Fahrt nichts gewusst habe – sie habe bereits geschlafen. Der Ford verblieb auf dem Tankstellengelände und der Beschuldigte wurde zur Blutprobe zum Polizeikommissariat Lehrte gebracht. Zu seinem Fehlverhalten befragt gab der 63-jährige an, dass ihm sehr wohl bewusst war betrunken Auto gefahren zu sein, doch es sei ja schließlich nichts passiert. Abschließend wurde der eigentlichen Fahrzeughalterin der Schlüssel übergeben. Sie wusste von dem Vorfall nichts, da sie bereits früh ins Bett gegangen war.

Um 7:45 Uhr am darauffolgenden Sonnabend meldete sich erneut eine Angestellte der ARAL-Tankstelle und gab an, dass gerade ein Betrunkener mit einem Ford das Gelände in Richtung Osten verlassen habe. Er habe zuvor getankt und sich einen Flachmann gekauft. Nach Übermittlung des Kennzeichens lag der Verdacht nah, dass sich der 63-jährige erneut unbemerkt den Schlüssel seiner Bekannten genommen hatte, um den Pkw abzuholen.

Der Mann konnte in der Wohnung seiner Bekannten angetroffen werden. Er räumte die wiederholte Trunkenheitsfahrt ein und wurde nach einem Alkoholtest, mit einem identischen Wert von 3,84 Promille, erneut dem Polizeikommissariat Lehrte zugeführt. Auch in diesem Fall mussten zwei Blutproben, zum Zwecke der Ermittlung des tatsächlichen Alkoholwertes zur Tatzeit, genommen werden. Dem Beschuldigten wurden somit insgesamt vier Blutproben entnommen.

Zur Verhinderung einer dritten Trunkenheitsfahrt wurde der Pkw-Schlüssel sichergestellt. Der Beschuldigte hinterließ einen deutlich angetrunkenen, jedoch nicht volltrunkenen Eindruck.

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