Isernhagen

FDP diskutierte über „Zukunftssichere Altersversorgung – Kampf der Generationen?“

[ISERNHAGEN]

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung zum Thema "Zukunftssichere Altersversorgung – Kampf der Generationen?" hatte der FDP-Ortsverband Isernhagen in Kooperation mit den Liberalen Senioren (LiS) Region Hannover und den Jungen Liberalen (Julis) Hannover den FDP-Direktkandidaten im Bundestagswahlkreis 53 (Göttingen) Konstantin Kuhle zur generationenübergreifenden Diskussion eingeladen.

Der Volljurist Kuhle, seit 2014 Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen (Julis), machte gleich zu Beginn seines Vortrags deutlich, dass es für keine Seite Ziel führend sei, in der äußerst komplizierten Angelegenheit der Sicherstellung einer verlässlichen Rentenpolitik für alle Generationen Ältere gegen Jüngere auszuspielen. Vielmehr stelle sich angesichts des stetigen Bevölkerungsrückgangs einerseits und der höheren durchschnittlichen Lebenserwartung andererseits generationenübergreifend die Frage, wie die gesetzliche Rentenversicherung künftig auskömmlich gestaltet werden könne. Kuhle, der seit 2015 auch im FDP-Bundesvorstand aktiv ist, appellierte an die Gäste der Dialogveranstaltung des FDP-Ortsverbandes Isernhagen, sich nicht davon täuschen zu lassen, dass derzeit insgesamt betrachtet die Lage in der gesetzlichen Rentenkasse noch nicht akut brenzlig sei. Dies sei im Wesentlichen auf die anhaltend gute Konjunktur und die weiter steigende Beschäftigungsquote zurückzuführen.

Die FDP setze sich vor dem Hintergrund der künftigen Herausforderungen, die noch verstärkt würden durch die eingeführte Rente mit 63, nicht ausreichende Kinderbetreuungsangebote und die oftmals daraus resultierende Arbeit von Frauen in Teilzeit, insbesondere vieler Alleinerziehender, für eine vorausschauende, vorsorgliche und verantwortungsvolle Rentenpolitik ein. Kuhle betonte, dass ein Verharren auf der aktuellen Beschlussgrundlage der Großen Koalition unweigerlich zu einer Absenkung des Rentenniveaus führen würde.

Um diese Entwicklung aufzuhalten, müsse jede Generation kompromissbereit sein. Eine Kombination verschiedener Maßnahmen sei Ziel führend, damit jede Generation zu ihrem Recht komme und keine Seite größere Abstriche machen müsse. An die jüngere Generation gerichtet fordert Kuhle, frühzeitig Verantwortung für sich selber zu übernehmen und sich rechtzeitig um die eigene zukunftssichere Altersversorgung zu kümmern. Im fortgeschrittenen Alter sei das Abschließen von privaten Altersversorgungsvereinbarungen in der Regel nicht Erfolg versprechend, einen insgesamt ausreichenden Rentenbetrag zu erhalten. Bei Gesprächen mit der älteren Generation ist Kuhle wiederum immer wieder auf Großeltern gestoßen, die sich um die Sicherheit der Rente ihrer Enkel sorgten. Das stimme ihn zuversichtlich, dass über eine gute Kooperation aller Generationen miteinander passgenaue Lösungen für alle erfolgreich entwickelt werden könnten. So macht Kuhle sich insbesondere für eine Flexibilität beim Renteneintrittsalter stark. Jeder könne am besten selber entscheiden, inwiefern er oder sie länger oder kürzer arbeiten wolle und könne.

Hieran knüpfte Claudia Jacobi, stellvertretende Vorsitzende der Liberalen Senioren Region Hannover, in ihrem Statement an. Die 58-jährige Unternehmerin berichtete, dass sie regelmäßig in ihrem Betrieb bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über mögliche Modelle einer betrieblichen Altersvorsorge informiere. Sie betonte, dass die ältere Generation ihren Teil des Generationenvertrages in der gesetzlichen Rente erfüllt habe und in vielen Fällen berechtigterweise große Ängste vor einer drohenden Absenkung des Rentenniveaus bestünden. Jacobi legte daher Wert darauf, dass über eine bestmögliche Bildung und Ausbildung künftig größere Teile der jüngeren Generation in die Lage versetzt werden, in gute Beschäftigungsverhältnisse zu gelangen und im Alter eine angemessen Rente erhalten zu können. Vor dem Hintergrund der drohenden "Demokalypse" forderte Jacobi, dass auf bundespolitischer Ebene Konzepte zur Stabilisierung des gesetzlichen Rentensystems generationenübergreifend kooperativ erarbeitet werden müssten. Kuhle und Jacobi waren sich einig darin, dass in Deutschland die Ausgangsbedingungen für Erfolg versprechende Modelle angesichts der stabilen wirtschaftlichen Ausgangsbedingungen als sehr gut einzuordnen sind.

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