Ein Wiedersehen nach 35 Jahren mit HAGAW im Burgdorfer JazzSalon
"Wir wussten nicht mehr, wie lange es her ist, dass die HAGAW Association aus Warschau in Burgdorf zu Gast war. Sie rockten damals Cacky’s Barrelhouse", so Paul Rhode, Vorsitzender der Jazzfreunde Burgdorf, der die Polen nach Burgdorf eingeladen hatte. Jürgen Wippich (Jazz Initiative Celle, Streetparade Celle, jetzt Macher von "KULTURquerbeetCELLE"), hat die Band HAGAW?schon 1982 zu Gast gehabt. Und da war HAGAW auch in Burgdorf, wie Stanislaw Piwowarski und sein Klarinettist Stanislaw Jonak bestätigten.
Nun traf man sich zu einem Wiedersehens-Gig im JazzSalon des Stadthauses. Und die Band brachte Kaja Tyzenhauz, die Stimme Polens mit. Ein fachkundiges Publikum, darunter auffallend viele Mucker wie der hochwassergeschädigte Bad Harzburger Achim Deichmann.
Nach einer langen Anreise aus Warschau (nach dem Gig ging es ohne Schlaf nach München) brauchte die Band etwas Zeit, warm zu werden. Aber im zweiten Set zeigte sich die Bandbreite und die Perfektion der Polen. Einmal als traditionelle Dixieland-Formation mit "Alexander’s Ragtime Band”, mal als Swing-Orchester mit dem Pop- und Jazzstandard "Ain’t She Sweet” oder dem Musical-Thema "Hello, Dolly”.
Die Band steigerte sich zum Schluss immer mehr. Die saubere Trompete von Stanislaw und die klangvolle Stimme von Kaja, begleitet von verständlicherweise etwas abgekämpft wirkenden aber lebendig spielenden Herren, waren ein Genuss. Sogar zum Tanzen regte Frank Sinatras "I Had To Be You" an.
Die Zugabe mit dem Populärsong "Mr. Sandman" war Höhepunkt eines Abends, für den sich viele Besucher bedankten. Eine Dame: "Vielen Dank. Ich habe HAGAW bereits 1971 in Harsewinkel erlebt."