VVV plus-Kulturfahrt führt nach Dessau und Wittenberg
Das Veranstaltungsprogramm VVV plus geht am Sonnabend, 9. September 2017, mit einer Kulturfahrt in die Bauhausstadt Dessau und in die Lutherstadt Wittenberg weiter. Die Reiseleitung übernimmt Dagobert Strecker, ehemaliger Erster Stadtrat der Stadt Burgdorf. Der Reisebus startet um 7 Uhr auf dem Schützenplatz. Die Rückfahrt ist für etwa 17.30 Uhr vorsehen. Teilnehmerkarten gibt es bei Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Straße 2, Telefon 05136/1862. VVV-Mitglieder erhalten Ermäßigungen.
Ein Zentrum der Gartenbaukunst
Erstes Reiseziel ist die im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnte Stadt Dessau. Sie liegt in der Nähe der drei Städte Leipzig, Halle und Magdeburg und ist seit 2007 mit Rosslau zu einer Kreisstadt vereint. Vor Ort sind die Teilnehmer zu einer Stadtrundfahrt eingeladen. Die traditionsreiche ehemalige Residenzstadt des Fürstentums Anhalt-Dessau liegt in einer außerordentlich reizvollen Auenlandschaft an den Flüssen Mulde und Elbe. Unter der Regierung des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz (1740 – 1817) entwickelte sich Dessau zu einem Zentrum der deutschen Aufklärung mit bedeutenden Zeugnissen der Bildung und Kultur, der Weltoffenheit und des humanistischen Geistes. Während der Regentschaft des Fürsten entstand auch das 142 Quadratkilometer umfassende Dessau-Wörlitzer Gartenreich, das sich zu einem der attraktivsten Landschaftsgärten Kontinentaleuropas entwickelte und im Jahr 2000 Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe fand. Zu den historischen Baudenkmälern in Dessau gehören die im 2. Weltkrieg zerstörte und als Veranstaltungszentrum wiederaufgebaute Marienkirche, der ab 1528 errichtete "Johannbau" als einer bedeutendsten Schlossbauten der deutschen Frührenaissance, und das ab 1780 gebaute Schloss Georgium. Dort ist die Anhaltinische Gemäldegalerie mit einer umfangreichen Sammlung altdeutscher, deutscher und niederländischer Malerei untergebracht.
Einflussreiche Bildungsstätte für moderne Architektur
Zweiter Programmpunkt in Dessau ist eine Führung durch das "Bauhaus", das als Ikone der modernen Architektur im 20. Jahrhundert gilt. In dem 1925 bis 1926 nach Plänen von Walter Gropius errichteten Gebäudekomplex war bis 1932 die zuerst von Gropius geleitete, gleichnamige Kunst-, Design- und Architektur-Hochschule untergebracht und zog Schüler aus der ganzen Welt an. In den benachbarten "Meisterhäusern" lebten viele bekannte Künstler, die die zum Teil avantgardischen Ideen der "Bauhaus"-Architektur auch bei öffentlichen Aufträgen der Stadt Dessau umsetzten konnten. Das "Bauhaus" zählt seit dem Jahr 1996 ebenfalls zum UNESCO-Welterbe. Im Anschluss zur Führung besteht die Möglichkeit, im Dessauer "Historischen Ratskeller" das Mittagessen einzunehmen.
Wiege der Reformation
Nach der Weiterfahrt nach Wittenberg steht eine Stadtführung auf dem Tagesprogramm. Von 1511 bis zu seinem Lebensende im Jahr 1546 wohnte der Reformator Martin Luther in der Stadt und geißelte die in der katholischen Kirche eingerissenen Missbräuche. Am 31. Oktober 1517 gab er mit seinen an die Wittenberger Schlosskirche angeschlagenen 95 Thesen die Initialzündung für die Reformation. Deren 500-jähriges Jubiläum feiert die evangelisch-lutherische Kirche in diesem Jahr. Bei dem Rundgang durch Wittenberg begeben sich die Teilnehmer auf die Spuren Martin Luthers und anderer Persönlichkeiten der Reformationsgeschichte, aus denen die Maler der Cranach-Familie, der Humanist Philip Melanchthon und Luthers Weggefährte Johannes Bugenhagen herausragen. Die Altstadt prägt ein eindrucksvolles Ensemble historischer Sehenswürdigkeiten. Zu ihnen zählen die Schlosskirche, die seit 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, die Stadtkirche St. Marien, in der Luther 30 Jahre lang predigte, und die erhaltene Wohn- und Wirkungsstätte der Cranach-Künstlerfamilie.