Uetze

12 Biker, 13 Helfer, ein Fanfarenzug, zwei Bands: 21. Biker Open Air Schwüblingsen

Der Vergleich mit anderen Festivals aus dem deutschen Festival-Veranstaltungskalender der letzten 21 Jahre tut bei dem Open Air der Schwüblingser Biker nicht Not. Wenngleich in Schleswig Holstein schon seit 1990 "heavy" gerockt wird, so hat die Veranstaltung der Schwüblingser Motorradfreunde um Friedhelm "Paule" Ludwig auch nach 21 Jahren ihr eigenes Flair.

Umso mehr rechtfertigt allerdings der augenzwinkernde Bezug auf "Wacken" (circa 1238 Einwohner) die Tatsache, dass Spaß an guter Musik, bester Laune unter den Gästen, das Zusammentreffen mehrere Generationen unter den Festivalbesuchern, sowie Essen und Trinken in dieser Zusammensetzung nun mal den Schwüblingser Bikern vorbehalten ist. Rein rechnerisch kommt außerdem an einem Abend beim Open Air in dem Uetzer Ortsteil anteilig mehr Musik pro Festivalbesucher raus, als – na sagen wir mal – anders wo.

Wie angekündigt startete der gestrige Abend, 5. August 2017, mit den Arrangements des Fanfarenzug Plockhorst unter der Leitung von Thomas Nowak. Einschließlich Standartenträger Rainer Wittneben (an diesem Abend wohl nicht dabei) repräsentieren die insgesamt 41, beziehungsweise 52 Akteure des mittlerweile 25 Jahre bestehenden Musikzugs immerhin einen maßgeblichen Anteil der circa 760 Einwohner von Plockhorst.

Während die Zuschauer auf dem alten Sportplatz in Schwüblingsen (circa 590 Einwohner) am gestrigen Abend zwar erst zögerlich eintrafen, konnten die Plockhorster ihre Zugaben dann bereits vor einem mehrere Hundert zählenden Publikum geben.

Mit einem besonderen Dank ließ Biker Friedhelm "Paule" Ludwig dann die Protagonisten des Fanfarenzugs sich unter die Festivalgäste mischen. Am Sonnabend, 23. September 2017, werden die "Fanfaren" dann auf dem Kartoffelfest in Wehnsen (Edemissen) als nächstes wieder öffentlich zu hören sein.

Als nächsten Programmpunkt im Festivalverlauf kündigte "Paule" dann die Rocker von "Saltmesh" aus Salzgitter an. Die vier Musiker als Retter des Abends hinzustellen wäre vielleicht übertrieben, vielmehr gebührt im Hintergrund der Vorbereitung des diesjährigen Open Air ein Dank an Susanne "Miss Sue" aus Peine. Denn ursprünglich war Miss Sue & Friends für diesen Abend eingeladen, die Bühne zu rocken. Da die Sängerin allerdings auf einmal ohne Band dastand, "rettete" sie den Abend in Schwüblingsen mit der Vermittlung der mit ihr befreundeten vier Rockmusiker aus Salzgitter.

Nicht nehmen ließ sich die Peinerin allerdings die ersten Songs von Saltmesh gesanglich zu begleiten. So gab es die einmaligen Arrangements der Band mit Gastsängerin Miss Sue zu "Get Back" (Beatles), "Proud Mary" (Creedence Clearwater Revival), "I want to break free" (Queen) und weiteren Klassikern der Rockhistorie.

Nach einem entsprechenden Applaus für Miss Sue rockten die "Salzverflochtenen" (Saltmesh) dann mit Sänger Marcus, Gitarrist Jens, Niklas am Bass und Axel an der Schießbude von "Pinball Wizzard" (The Who), über "Paranoid" (Black Sabbath) bis "Radar Love" (Golden Earring) bekannte Rockklassiker vom Feinsten. Seinen Anteil an bestem Sound und bester Akustik hatte dabei im Hintergrund Jürgen Opper, Clou audio systems, Isernhagen.

Richtig ran musste nach dem Auftritt der Jungs aus Salzgitter dann die Formation "Rock4Magic". Allerdings kamen die sechs Musiker aus Hannover mit dem Bonus im Altkreis schon mindestens vom Burgdorfer Oktobermarkt 2013 bestens bekannt zu sein. Die sich daraus ergebende Erwartungshaltung konnte die Band um Sängerin Rosa und "Onkel" Hotte dann aber auch vollumfänglich erfüllen und führte die Festivalgäste mit größter Spielfreude und viel Energie, wie in den Vorankündigungen unter anderem im AltkreisBlitz "angedroht", durch die weite Welt "der größten Radio Hits der letzten 60 Jahre".

Ob Noah (2 Jahre), der mit Oma Gabi aus Arpke und vorsorglich mit Lärmschutz ausgerüstet schon frühzeitig an diesem Abend zum Open Air angereist war, die Zugaben der "ins Magische Rockenden" ("Rock4Magic") noch miterlebt hat, ist leider nicht übermittelt.

Dafür ließ sich aber im Abendverlauf die Bedeutung eines fragwürdigen Gerätes vor der Bühne klären: Es handelte sich dabei um den sicherlich größten Flaschenöffner mit intergriertem Kapselsammler, der je auf einem Festival dieser Art gesehen worden ist. Radio und Sonnenschirm sollten dabei wohl nur vergnüglich um Verwirrung sorgen.

Download als PDF

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"