Staatssekretärin Almut Kottwitz besucht Altdeponie am Duderstädter Weg
Die Diplom-Agraringenieurin Almut Kottwitz, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (NMU) informierte sich am gestrigen Mittwoch, 23. August 201, im Rathaus II über die Aussichten einer möglichen erfolgreichen Sanierung der Altdeponie Duderstädter Weg.
Dazu eingeladen hatte Bürgermeister Alfred Baxmann die auf der Altdeponie bauinteressierte Deutsche Reihenhaus AG (DRH) aus Köln, vertreten durch Mareike Schmelcyk, sowie die zuständigen Fachabteilungen der Region Hannover, Annette Klemm und Gerrit Hahn von der Unteren Bodenschutzbehörde, der Stadt Burgdorf, Imke Herbst, Stadtplanungsabteilung und der staatlichen Gewerbeaufsicht Hildesheim, Lars-Heiner Büch.
Zur Belegung der bereits bewilligten Sanierungszuschüsse aus dem europäischen Fonds zur regionalen Entwicklung (EFRE) des Landes Niedersachsen über 932.000 Euro, stellte Frau Schmelcyk das Projekt "Bau von 38 Systemreihenhäuser" und Thomas Hartmann von der Mull und Partner Ingenieurgesellschaft mbH, Hannover die dazu nötige vorhergehende Sanierung der schwer Schadstoff belasteten Altdeponie Duderstädter Weg vor.
Das Sanierungskonzept, das die Mull und Partner Ingenieurgesellschaft mbH bereits in der zweiten Anwohner-, beziehungsweise Bürgerversammlung am 7. Februar 2017 vorgestellt hat (der AltkreisBlitz berichtete), habe in seiner Gesamtstruktur weiterhin Bestand, allerdings könne auch der weniger kontaminierte Bereich zum Duderstädter Weg ebenfalls eine Komplettsanierung erfahren, um auf eine komplizierte Signalschicht zwischen Bestandsgrund und Austauschmaterial zu verzichten.
Die seinerzeit vom Vorstand der DRH in Aussicht gestellte Alternativroute der Abfahrt von gut 1000 LKW-Ladungen Entsorgungsmaterials über den Hülptingser Weg sei allerdings noch nicht gesichert, führte Mareike Schmelcyk aus.
Gleichwohl werde, über eine Zwischenlagerung, der sauberen Ersatzboden in einem Zug mit diesen 1000 LKW-Fuhren angeliefert, so dass die seinerzeit befürchtete Verkehrsbelastung von 2000 LKW-Fahrten für den Aushub von je circa 15.000 Kubikmeter kontaminierten Materials und der Einbringung von sauberen Boden, im Moment noch über den Duderstädter Weg, vermieden werden könne.
Um die Nachbarschaft vor eventuell austretenden Schadstoffen (insbesondere leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe) zu schützen, soll der eigentliche Bodenaustausch bei winterlichen Temperaturen stattfinden, um einerseits eine übermäßige Staubentwicklung zu vermeiden, anderseits bei niedrigen Temperaturen eben ein "Ausgasungs-Risiko" zu minimieren.
In der Spitze würden dazu auch zusätzlich Luftabsauganlagen eingesetzt werden, führte die Projektleiterin des Ingenieurbüros Aglaia Nagel dezidiert zu dem bereits massiv gerodetem Grundstück aus.
Mit dem Beginn dieser Sanierungsarbeiten sei allerdings frühestens im Winterhalbjahr 2018/2019 zu rechnen, da die DRH erst den Abschluss der Bauleitplanung zum für diesen Bereich zu ändernden Bebauungsplans abwarten will.
Letztendlich steht die DRH allerdings schon in der Not ihr Projekt "Bau von 38 Systemreihenhäuser" zu realisieren, da die Höhe der bewilligten Fördermittel zur Dekontamination die Einbringung des mindestens gleichen Betrages durch den Bauträger DRH voraussetzt.
Letztendlich scheinen die vorgetragenen Expertisen der DRH und des Büros Mull und Partner im Umgang mit solchen kontaminierten Flächen in der realisierten Vergangenheit die Staatssekretärin, Mitglied im Bündnis90/Die Grünen, sowohl nach Vortrag wie auch vor Ort augenscheinlich vom erfolgreichen Umsetzen all dieser Maßnahmen überzeugt zu haben.
Im Detail steht allerdings zum Beispiel noch die Beantwortung der wiederholt geäußerten Sorge der Quartiersanlieger aus, ob die geplante Bebauung die jetzt schon im Bezirksbereich zu wiederholten Kellerüberflutungen geführte Überlastung des Mischwassersystems zusätzlich gefährde. Hier sei allerdings der vorausschauenden Entscheidung des Burgdorfer Tiefbauamtes bei der Baugenehmigung zu Vertrauen, beantwortete Imke Herbst diese Frage aus dem Plenum.