Nichts für schwache Nerven war der zweite Auswärtsauftritt der Handballer der TSV Burgdorf II in der 3. Liga Nord. Bei DHK Flensborg hat sich die Riege von Trainer Heidmar Felixson ein 26:26 (13:14) erkämpft.
"Den Punkt haben wir uns verdient", sagte der Isländer, "wir haben immer wieder zurückgelegen aber nie aufgegeben." Natürlich kam der Zähler letztlich mit etwas Glück zustande – aber es war der Lohn, den schließlich Torhüter Jonas Wilde seiner Mannschaft bescherte.
Aber der Reihe nach: Maurice Dräger sorgte mit dem ersten Treffer der Partie für die Gästeführung. Der einzigen im gesamten Spiel, ansonsten blieben die Hausherren stets vorn. 8:5 (16.) und 13:10 (26.) waren die höchsten Abstände in den ersten 30 Minuten. Immer wieder mussten sich die Burgdorfer wieder herankämpfen. Gut das Torwart Wilde einen Sahnetag erwischt hatte. Er hat viel dazu beigetragen, dass der Rückstand nicht noch größer wurde. Kurz vor der Pause glich der ebenfalls gut aufgelegt Malte Donker zum 13:13 aus. Das gleiche Bild nach Wiederanpfiff: 17:14 DHK (35.) – 17:17 (40.). Als die Hausherren zehn Minuten vor dem Abpfiff auf 23:19 enteilt waren, schien eine Vorentscheidung gefallen. Doch Hannes Feise, Joshua Thiele und Lennart Koch schlossen zum 22:23 auf. Es blieb spannend, der DHK legte wieder zwei Treffer vor. Die TSV schlug zurück, weil Feise und Donker zum 24:24 trafen (57.). Dräger und Thiele egalisierten die erneuten Führungen der Flensborger, sodass es in der Schlussminute 26:26 hieß.
Mehr als eine Minute war noch zu spielen und die Burgdorfer kämpften verbissen darum, den Auswärtspunkt über die Zeit zu retten. Doch drei Sekunden vor dem Ende blieb der Abwehr nur eine Regelwidrigkeit, die zum berechtigten Siebenmeter für den DHK führte. Drei Sekunden, die anschließend noch für reichlich Diskussionsstoff sorgen sollten. Flensborgs Jannes Timm trat an, verzögerte und warf den Ball ins Burgdorfer Tor. Allerdings kam der Wurf erst nach der Schlusssirene. Was nun? Die Schiedsrichter berieten sich und entschieden auf Wiederholung des Strafwurfs nach dem Schlusspfiff. Jetzt hieß der Sieger Jonas Wilde. Er ahnte, dass der Schütze die Ecke wechseln würde, machte sich ganz lang und parierte den finalen Wurf. Der Jubel bei den Burgdorfern war natürlich sehr groß über den ersten Punkt in der neuen Saison. "Wir hatten in der Abwehr nicht unseren besten Tag erwischt. Das können wir besser", sagte Felixson. "Aber ich bin glücklich und stolz, dass meine Mannschaft immer wieder zurückgekommen ist. Den Punkt haben wir uns absolut verdient." Felixson freute sich über die Leistung von Torwart Wilde und seinen besten Torschützen Lars Hoffmann.
TSV II: Wilde, Ullrich – Hoffmann (7/2), Feise, Donker (je 4), Thiele, Krone, Diebel, Dräger (je 2), Koch, Schröter, Baune (je 1), Marx, Krenke.