In der Auseinandersetzung um das geplante Baugebiet an der Manskestraße und damit verbunden der Zwangsumzug des Kleingartenvereins "Feierabend" gibt es wieder Bewegung: Ein Bündnis, bestehend aus dem Aktionsbündnis Lehrter Laubenpieper, DIE LINKE. Lehrte/Sehnde, Piratenpartei Lehrte, der Siedlergemeinschaft Hohnhorst Lehrte e.V und Anliegern des Kleingartenvereins Feierabend richetet Messstationen ein, um rund um das Gelände die Feinstaubbelastung zu messen. Feinstaub ist potenziell gesundheitsschädlich. Die gröberen Partikel können in Nase und Bronchien, die feineren bis in die Lungenbläschen und die Blutgefäße gelangen.
"Das Ersetzen der Kleingärten mitten im Wohngebiet durch weitere Bebauung wird die Situation nicht verbessern", erklärt das Bündnis. Die Stadt Lehrte komme der Aufforderung, hierzu aktuelle Messungen vorzulegen, nicht nach, und verweise auf ein mehrere Jahre altes Gutachten, nach dem die europäischen und deutschen Grenzwerte hierfür eingehalten wurden. "Die Ergebnisse wurden allerdings nach Modellrechnungen ermittelt und basieren nicht auf faktischen Messungen in Lehrte", erklärt das Bündnis in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Offizielle Messstandorte vom Land Niedersachsen und vom Bund gibt es unter anderem im Raum Hannover und Braunschweig. "Wir beteiligten Bündnispartner haben hier Zweifel und führen selbst Messungen durch, und zwar langfristig. Hierzu haben wir uns dem Projekt luftdaten.info3 angeschlossen, welches weltweit Feinstaubdaten sammelt, frei zur Verfügung stellt und aufbereitet." Die minütlich aktuellen Messergebnisse für Lehrte von mehr als zehn Geräten sind bereits jetzt auf einer Landkarte unter hannover.maps.luftdaten.info zu sehen. Auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden ermittelt und sind auf diesem Wege einsehbar. Es können jederzeit weitere Messstationen ergänzt werden, es ist ein Mitmach-Projekt: Pro Messstation werden nur 35 Euro an Material sowie WLAN und Strom benötigt.
