Gedenkstätte Ahlem: Ausstellungseröffnung am 15. Oktober
Ein Leben im "Zwischenraum" zwischen der alten und der neuen Heimat: Die Lager zur Vorbereitung jüdischer Jugendlicher für die Auswanderung in der NS-Zeit stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung, die vom 15. Oktober bis zum 26. November 2017 in der Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, in 30453 Hannover zu sehen ist. Die Schau mit dem Titel "Jüdisches Hachschara- und Zwangsarbeiterlager Neuendorf im Sande 1932 – 1943" wird am Sonntag, 15. Oktober, 15 Uhr, eröffnet.
Hachschara – das bedeutet auf Hebräisch "Vorbereitung". Die Lager bildeten für die jüdischen Jugendlichen eine Übergangsphase zwischen ihrer Jugend in Deutschland und dem späteren Leben in ihren Aufnahmeländern – vor allem in Palästina. Sie bildeten einen Raum voller Abschied und Trauer, aber auch voller Hoffnung und Zukunftserwartungen.
Die Ausstellung ist eine Produktion der Kulturscheune Neuendorf im Sande in Brandenburg und zeichnet anhand von Fotografien, historischen Fakten und biografischen Bezügen exemplarisch 16 Lebensläufe nach. Inspiriert von der Vision der Hachschara und deren fotografischer Darstellung schafft die Ausstellung einen Begegnungsraum für die Auseinandersetzung mit diesem besonderen Kapitel jüdischer Geschichte.
Die Ausstellung changiert zwischen historischen Fakten, biografischen Bezügen und künstlerischer Gestaltung. Großformatige Silhouetten mit Portraitfotos bilden ein fiktives Gruppenbild aus den Jahren 1941 bis 1943. Ergänzt wird die Ausstellung durch Informationen zur Auswanderungsvorbereitung in der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem.