Deutliche und auch grenzwertige Worte zur „Wechselfraktion“ im Stadtrat
Nachdem Michael Fleischmann (Die Linke) seinen Antrag auf eine Aussprache zur nachhaltigen Verschiebung der Mehrheitsverhältnisse im Rat, neben anderen, durch den Wechsel seines Parteikollegens Niklas Gottschalk zu den "Freien Burgdorfern" zurückziehen musste (solch ein Antrag steht nur Fraktionen zu, der Michael Fleischmann als alleinigem Vertreter seiner Partei im Rat jetzt nicht mehr zusteht), stellte Christiane Wichmann von der AfD demokratisch umgänglich den notwendigen Antrag, um das Meinungsbild zu dem mit je einem Parteiaustritt verbundenen Weg dreier Ratsmitglieder in eine eigene Fraktion "Freie Burgdorfer" zu "besprechen".
Bereits im Vorfeld dieser Ratssitzung am gestrigen Tag, 26. Oktober 2017, hatten sich die Gruppierungen im Rat der Stadt Burgdorf, einschließlich der neuen Ratsfraktion "Freie Burgdorfer", in der regionalen Presse, wie im Besonderen im AltkreisBlitz, zu ihrem Unverständnis, ihrem Verständnis, beziehungsweise zu den Beweggründen ihres Handelns erklärt. Unkommentiert wollte aber keiner der Ratsfraktionen diesen Vorgang in dieser Sitzung stehen lassen.
Besonders Michael Fleischmann fand in seiner bekannten "deftigen" Wortwahl sehr energische Worte für das ihm völlig unverständliche Handeln seines ehemaligen Fraktionskollegen Niklas Gottschalk. Seine Ausführungen fanden in der Bezeichnung "Lausbub" für das nach seinem Verständnis "abtrünnigen" Parteimitglieds noch ein harmloses Niveau.
In ähnlicher Weise fanden die CDU-Ratsmitglieder Mirko Zschoch, Oliver Sieke und Armin Pollehn für die beiden Umsteiger aus dem CDU-Kreis, Lukas Kirsten und vor allem Rüdiger Njienhof, ähnliche Formulierungen, die anschließend von der Gruppe um SPD, Bündnis 90/Die Grünen und WGS als "unter die Gürtellinie" beantwortet wurden.
Wenngleich Armin Pollehn, der sich für diesen eigenen Wortbeitrag zur Sache durch den zweiten Ratsvorsitzenden Matthias Paul vorübergehend stellvertreten ließ, ein gewisses Verständnis für das nicht ganz gebührliche, aber wohl demokratische Handeln des Freie-Burgdorfer-Trios Verständnis zeigte, sah Matthias Paul (SPD) die Notwendigkeit eines Ordnungsrufs gemäß der geltenden Satzung.
Nachdem sich Gerald Hinz (SPD), Simone Heller, Detlef Knauer (Bündnis 90/Die Grünen) und Kurt Ulrich Schulz (WGS) als "Fruchtgenießer" des jetzt in dieser neuen Mehrheitsgruppierung mit den "Freie Burgdorfer" im Rat erstarkten Blocks mit durchaus auch als unfreundlich zu bezeichnenden Beiträgen zu Wort gemeldet hatten, konnte Matthias Paul der Geschäftsordnung entsprechend glücklicherweise die dort vorgesehene Redezeit als beendet erklären, bevor ein weiterer Austausch an Vorwürfen die Runde machen konnte.