Die Region sucht wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit nach Optimierungsmöglichkeiten im Busliniennetz. Dafür hatte sie eine Überplanung in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse zum Fahrplanjahr 2020 umgesetzt werden sollen. Ende vergangenen Jahres hatten die Grünen in Isernhagen dazu aufgerufen, sich zur Neugestaltung des Busliniennetzes zu äußern, um die Interessen der Bürger im Planungsverfahren berücksichtigt zu wissen.
Wie der vorliegende Entwurf der Region nun jedoch zeige, blieben viele der Hauptanliegen aus Isernhagen bislang unberücksichtigt, monieren die Grünen in Isernhagen. So seien Anpassungen in den Linienführungen mit dem Ziel einer stärkeren Verknüpfung der Ortschaften untereinander ebenso wenig vorgesehen wie die bessere Anbindung der Altdörfer an das Gemeindezentrum in Altwarmbüchen am Wochenende. Stattdessen sollen neben dem kompletten Wegfall der Linie 634 auch auf anderen Linien weitere Reduzierungen in den Tagesrandzeiten sowie am Wochenende vorgenommen werden.
"Unser Ansatz war und ist, dass eine mangelnde Auslastung bestehender Linien nicht zwangsläufig dazu führen darf, weitere Angebotsreduzierung vorzunehmen", so die Grünen-Vorsitzende Carmen Merkel. "Stattdessen sollte nach den Ursachen mangelnder Auslastung geforscht und an deren Beseitigung gearbeitet werden, um eine Attraktivitätssteigerung zu erreichen."
Als kritisch erachten die Grünen auch, dass beispielsweise die Prognose zur Bevölkerungsentwicklung pauschal für das Umland angesetzt wurde, nicht jedoch auf gemeindespezifische Entwicklungen eingegangen worden ist. Eine Berücksichtigung lokaler Besonderheiten hatten die Grünen in ihrer Stellungnahme an die Region jedoch ausdrücklich gefordert.
"Was uns besonders gewundert hat: wir waren nach Auskunft der Region die einzigen, die sich seinerzeit mit konkreten Vorschlägen eingebracht haben", so der Co-Vorsitzende Felix Schünemann. "Dabei sollte ein attraktiver und konkurrenzfähiger öffentlicher Nahverkehr doch eigentlich breiter gesellschaftlicher Konsens sein." Positiv für die Konkurrenzfähigkeit beurteilen die Grünen indes die geplante Aufwertung der Linien 640 und 650 zu Premium-Linien und die Anbindung des A2-Centers an den Busverkehr.
Am 10. November findet die für Isernhagen ausschlaggebende Regionalkonferenz Ost statt, zu der neben Vertretern aus der Politik und den Interessenverbänden auch die betroffenen Kommunen eingeladen sind. Eine abschließende Beschlussdrucksache mit den Stellungnahmen unter anderem der Kommunen soll nach jetzigem Stand im Februar 2018 den politischen Gremien vorgelegt werden. Bereits am Montag, 6. November 2017, trifft sich der Ortsverband der Grünen im Restaurant Plaka in Altwarmbüchen zum monatlichen Austausch, auch zum Thema Busverkehr. Das Treffen beginnt um 20 Uhr, Gäste sind willkommen.
