Das Ensemble CordArte kommt mit Musik des Frühbarock ins Burgdorfer Schloss
Venedig war zu Zeiten des Frühbarock für die Tonwelt wohl so etwas wie das Silicon Valley heute für die IT-Branche: ein Hort der Innovation. Kaum hatte sich die Oper dort Bahn gebrochen und die Vokalmusik revolutioniert, machte sich die Komponistenzunft daran, der Instrumentalmusik neues Leben einzuhauchen. Das Kölner Ensemble CordArte will davon Zeugnis ablegen und lädt ein zu einem Spaziergang durch jene Klangwerkstätten, die Anfang des 17. Jahrhunderts ihrer Zeit so weit voraus waren. CordArte gastiert im Herbstkonzert der Barockmusikreihe "Die vier Jahreszeiten" am Sonntag, 5. November 2017, 17 Uhr, im Saal des Schlosses.
CordArte – das sind Daniel Deuter (Violine), Heike Johanna Lindner (Viola da Gamba) und Markus Märkl (Cembalo). Das Trio fand 1998 zusammen. Indem es seither konsequent in Vergessenheit geratene Musikschätze hebt und seinem Publikum zugänglich macht, hat es sich auf bedeutenden Festivals im In- und Ausland längst einen exzellenten Ruf erworben. Nicht weniger als sieben CD’s hat das Ensemble einspielt. Für das Konzert im Schloss stößt die in Burgdorf lebende italienische Blockflötistin Laura Dalla Libera zu der erfahrenen Formation. Bereichert um die warme Klangfarbe ihres Holzblasinstruments wartet das Quartett mit dem Programm "In Stile Moderno" mit Instrumentalmusik auf, die Anfang des 17. Jahrhunderts in und um das Musikzentrum Venedig entstand.
Dario Castello, Leiter der Blasmusik an der Basilika San Marco, und der Violinvirtuose Biagio Marini sind zwei der Komponisten, deren Sonaten im Konzert zu erleben sein werden. Beide arbeiteten am Markusdom unter dem berühmten Kapellmeister Claudio Monteverdi, der selbst der Oper die Tür aufgestoßen hatte. Castello, auf der Suche nach Möglichkeiten der Virtuosität und Expressivität, experimentierte erfolgreich mit der Sonate als neuer Ausdrucksform und prägte diese Gattung mit seinem Stile moderno nachhaltig. Marini half, die Violinsonate zu entwickeln. Er gewann ihr gänzlich neue Spieltechniken ab. Das Programm liefert mit Werken von Girolamo Frescobaldi, Michelangelo Rossi, Riccardo Rognoni und Tarquinio Merula weitere Tongemälde dieser kreativen Pionierzeit.
Karten für das Konzert können zum Preis von 19 Euro über das Scena-Servicetelefon 05136/896957 vorbestellt werden. Diese liegen dann an der Abendkasse bereit. Es gibt sie zudem in der Geschäftsstelle des Verkehrs- und Verschönerungs-Vereins an der Braunschweiger Straße 2 sowie in Wegeners Buchhandlung an der Hannoverschen Neustadt 25. Jugendliche und Studenten haben freien Eintritt, sofern sie eine Eintrittskarte reserviert haben.