Wenn der Weg für die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr blockiert ist
Dachstuhlbrand in Ahlten: Die alarmierte Ortswehr ist als erstes am Ort, Rauch ist zu sehen, die Kräfte der Ortswehr sind als ersten am Ort und bereiten den Löschangriff vor. Zur Unterstützung fordert Ortsbrandmeisterin Regina Lehnert die Drehleiter aus Lehrte an, um das Feuer auch von außen bekämpfen zu können.
Doch die Einsatzfahrt des Fahrzeugs endet vorerst in einer Ahltener Straße, da in einer Straßenkreuzung ein Fahrzeug abgestellt wurde und die Drehleiter nun nicht um die Kurve kommt. Es heißt zurücksetzen – und einen neuen Anfahrtsweg suchen. An der Einsatzstelle haben die Ahltener Brandbekämpfer nun nicht mehr nur mit einem Feuer zu tun, sondern müssen den Lehrter Einsatzkräften einen alternativen Anfahrtsweg durchgeben. Zusätzlicher Stress für die Einsatzkräfte vor Ort, zudem vergehen wichtige Minuten bis zur Ankunft der Drehleiter.
"Es passiert immer wieder, dass Straßen durch Fahrzeuge zugeparkt sind", berichtet Ortsbrandmeisterin Regina Lehnert. Jüngst traf es eine Gruppe der Jugendfeuerwehr, die den Übungsplatz der Ortswehr mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug über den Schlahdekamp anfahren wollte. "Da passte gerade so eben noch ein Fahrzeug durch, aber mit unserem Großfahrzeug kamen wir nicht mehr durch", so Lehnert. Glücklicherweise handelte es sich nicht um einen Einsatz – womöglich noch mit im Gebäude eingeschlossenen Personen.
Die Ortsbrandmeisterin nahm Kontakt zu Ortsbürgermeisterin Heike Kohler auf. So wurde die Parksituation nun auch im Ortsrat diskutiert und in dieser Straße ein halbseitiges Halteverbot – das zu Erntezeit für die Landwirtschaftlichen Maschinen bereits zeitweise eingerichtet wird – vorgeschlagen und zu einem Dauerzustand zu machen.
Doch der Schlahdekamp ist nur eine von vielen Straßen – nicht nur in Ahlten -, die im Einsatzfall für die Helfer der Feuerwehr sprichwörtlich zum Nadelöhr werden oder schlicht unpassierbar sind. Hier vertraut die Ortsbrandmeisterin nicht nur auf entsprechende Unterstützung durch die Stadt Lehrte sondern vor allem auch auf ein Augenmaß der Anwohner oder deren Besucher. In der Vergangenheit wurden bereits Informationsschreiben an die Anwohner verteilt, um auf die zugeparkten Anfahrtswege hinzuweisen. Auch parken mache Fahrzeugführer auf einem Unterflurhydranten, aus dem die Einsatzkräfte das notwendige Löschwasser beziehen können. Sehr zum Ärger der Brandbekämpfer, die dann nach Alternativen – meist in weiterer Entfernung – suchen müssen.
Der Lehrter Ortsteil ist hierbei keine Ausnahme. Immer wieder berichten Ortswehren von zugeparkten Straßen, die die Einsatzfahrzeuge nicht durchfahren können. Halteverbote können zum Teil nützlich sein, doch grundsätzlich hilft auch einfach nur der gesunde Menschenverstand, die Rettungswege für die Einsatzfahrzeuge freizuhalten. "Helfen Sie uns, ihnen zu helfen", fordert daher nicht nur Ahltens Ortsbrandmeisterin.