"Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit", so lautet das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion. Am kommenden Wochenende werden die Sternsinger der St. Nikolaus-Pfarrgemeinde auch in Burgdorf unterwegs sein um für Projekte zu sammeln, die es ermöglichen Jungen und Mädchen aus Kinderarbeit zu befreien, um diesen Kindern eine bessere Bildung zu ermöglichen und um Menschen aus ihrer Armut zu entlassen.
Aktuell, so schätz die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), leisten 168 Millionen der 5- bis 17-jährigen Jungen und Mädchen Kinderarbeit. Kinderarbeit beraubt diesen Kindern nicht nur ihre Kindheit sondern auch ihre Entwicklungsmöglichkeiten und hält sie vom dringend erforderlichen Schulbesuch ab. Eigentlich sind Kinder durch internationales Recht in fast allen Staaten der Erde vor Ausbeutung geschützt – eigentlich. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. Aus Armut heraus arbeiten Kinder und das auch auf Kosten unseres Wohlstandes. Kinderarbeit verstößt daher gegen die international gültigen Kinderrechte und wir, die Wohlstandsländer dieser Erde, sind an all dem nicht unschuldig. Kinderarbeit ist gefährlich oder ausbeuterisch. Weltweit leiden elf Prozent aller Kinder unter schädlichen Arbeitsverhältnissen. Allein im asiatischen Raum arbeiten knapp 80 Millionen Jungen und Mädchen.
Das größte Übel von Kinderarbeit ist die dauerhafte Armut in vielen Ländern weltweit. In Indien muss ein Großteil der Bevölkerung von weniger als einem US-Dollar pro Tag leben. Daher gilt es als selbstverständlich, dass Kinder zum Lebensunterhalt beitragen. Schätzungen zufolge erwirtschaften arbeitende Kinder 15 bis 30 Prozent des Haushaltseinkommens. Ein weiterer Grund sind fehlende Schulen. Vielerorts gibt es keine Lehrer und Unterrichtsmaterialien. So schließt sich der Teufelskreis aus Kinderarbeit, mangelnder Bildung und dauerhafter Armut. Auf das hohe Gut von Bildung machte daher auch Pfarrer Martin Karras bei der Aussendung der Sternsinger am vergangenen Sonntag aufmerksam.
In Burgdorf besuchen die Sternsinger der Pfarrgemeinde St. Nikolaus am 13, 14. und 15. Januar Familien, Altenheime und andere öffentliche Einrichtungen. Mit dem Kreidezeichen "20+C+M+B+18" bringen sie als die Heiligen Drei Könige den Segen "Christus Mansionem Benedicat" ("Christus segne dieses Haus") zu den Menschen und sammeln für Not leidende Kinder in aller Welt.
