Begeisterung für eine ungewöhnliche Starbesetzung mit internationalen Solisten
Mardi Gras in Burgdorf war das Thema. Trotz Grippe und Handball. Und Christian Christl hat es am gestrigen Donnerstag, 8. Februar 2018, mit seiner Band ausgesuchter Profi-Musiker aus Virginia, New York, Philadelphia, Vancouver und Deutschland geschafft, die Stimmung der Geburtsstadt des Jazz rüberzubringen. Die echten Rhythmen aus New Orleans mit eigenen Kompositionen angereichert, das kam an. Es wurde geklatscht und getanzt.
Christl ist allerdings auch ein genialer Moderator, der mit sonorer und sympathischer Stimme interessante Erklärungen gibt und die Besucher fesseln kann. Und er animierte: "Klatschen sie auf 2 oder 4 – oder auf 1, 2, 3, 4, uns ist es egal."
Die All-Star-Band mit Eddie Taylor (ts), Omar Kabir (tp), Butch Kellem (tb), Rocky Knauer (b), Susanne Loeser (dm) und Christian Christl (p, voc) überraschte mit einem dreistündigen Programm vom Honky Tonk Blues bis zum New Orleans Rock’n’Roll.
Eine Sensation war das Geburtstagsständchen für einen 80-jährigen Besucher "St. James Infirmary Blues" mit einem brillanten Omar Kabir, an dem Satchmo seine Freude gehabt hätte. Mit "Iko Iko" bewies Susanne Loeser, dass sie zu den wenigen außergewöhnlichen schwarzen Schlagzeugerinnen in Europa gehört und fest in der Second-Line Music des New Orleans Mardi Gras verwurzelt ist.
Große Resonanz haben die Bands stets mit Songs von Fats Domino. Christian Christl traf mit "Jambalaya" und "Blueberry Hill" den Geschmack des Publikums.
Diese Band gehörte zu den herausragenden Gruppen, die die Jazzfreunde Burgdorf in den vergangenen zwölf Jahren präsentieren durften. Alle Musiker haben in bekannten Orchestern gespielt oder mit großen Stars auf der Bühne gestanden. "Dennoch wird bundesweit beklagt, dass die Presse sich dem Traditionellen Jazz und Blues zu wenig widmet und die Besucherzahlen daher nicht ausreichen, um internationale Stars verpflichten zu können", so die Jazzfreunde.
Dabei sind neue Gäste immer dankbar, diese Musik kennen gelernt zu haben. Das bewies dieser außergewöhnliche Abend einmal mehr.