Friesen-Fußballer aus Hänigsen verzeichnen fast 15 Prozent Mitgliederzuwachs
Ein eigenes Vereinsheim – ein Traum für die Fußballer aus Hänigsen. Was für andere Fußballvereine in der Gemeinde Uetze als normal gilt, ist für Hänigsen, als den größten Ortsteil der Gemeinde Uetze, ein Wunschtraum. Ein eigenes Vereinsheim haben die Friesen in Hänigsen schon viele Jahre nicht und so trifft man sich zu Versammlungen in der Gaststätte "La Selina", die scherzhaft "Friesenbrücke" genannt wird.
Frank Michael Voigt eröffnete am vergangenen Freitag 9. März 2018, um 19:35 Uhr dort die Jahreshauptversammlung der Fußballer in Hänigsen. Der Abteilungsleiter der Fußballer machte, erkennbar emotional betroffen, in seinem Jahresbericht deutlich, dass man gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung und der Politik eine Lösung für den Sanierungsstau in der Hänigser Sportanlage erarbeiten möchte. Man müsse zunächst auf das Bodengutachten der Gemeindeverwaltung warten.
Voigt: "Diese Abteilung hat Altlasten übernommen, auf denen das Haus gebaut wurde. Von wem, hinterfrage ich lieber nicht. Man war damals vermutlich günstig an dieses Grundstück und die Sandkuhlen gekommen und fand die Lösung als Sportstätte gut. Jetzt sind die Gesetze aber verändert worden."
Sollte eine Lösung nicht gefunden werden, würde nach seiner Ansicht ein weiterer traditioneller Treffpunkt in Hänigsen verschwinden und die Auswirkungen lägen auf der Hand. Aus diesem Grunde wurde eine Arbeitsgruppe "Zukunft" in der Abteilung gegründet. Für die Leitung dieser Arbeitsgruppe konnte Frank Bork gewonnen werden, der einer der Pokalhelden ist und den Traditionsverein in Hänigsen sehr gut kennt. Um Frank Michael Voigt, Ralf Ketz und Frank Bork, werden sich weitere fachkundige Mitglieder mit der Ausarbeitung von tragbaren Vorschlägen befassen und diese der Politik und der Gemeindeverwaltung unterbreiten. Man werde sich jetzt zeitnah positionieren, so Voigt.
Voigt dazu sichtlich bewegt: "Der Vorstand nimmt Eure Sorgen ernst und war schon bei einigen Gesprächen in der Gemeindeverwaltung und Politik zugegen. Wir haben die Ernsthaftigkeit der Lage erkannt und müssen für unsere nunmehr 11 Mannschaften und 230 Mitglieder – Tendenz steigend – eine Fußballheimat in Hänigsen finden. Aus diesem Grunde erarbeiten wir aus der Arbeitsgruppe heraus – ergebnisoffen – und hoffen, dass man uns in Politik und Verwaltung auch ein Ohr schenkt. Man sollte nicht übereinander, sondern miteinander sprechen. Dazu gehört auch, dass man aus der Politik heraus in den Medien keine Unwahrheiten verbreitet, so wie zum Beispiel, dass die Friesen die Mieteinahmen einstreichen und einiges mehr. Das ist einfach unwahr gewesen und macht nur Stimmung."
In seinem sportlichen Jahresrückblick 2017, spricht Voigt zahlreiche Danksagungen an die Ehrenamtlichen, Trainer, Betreuer, Spieler und Eltern aus und verweist auf die Ziele und die Zukunftsausrichtung bis mindestens 2020. Er entschuldigte den langjährigen Weggefährten, Rudolf "Rudi" Schüttauf, der aus gesundheitlichen Gründen nicht erschienen und von seinem Amt aus diesem Grund auch als Spielausschuss-Obmann zurück getreten war. Sein Jugendtraineramt hatte er bereits vorher an Romy Herrmann und Cindy Wiesner übergeben. Seine Aufgaben als Spielausschuss-Obmann hatte Voigt kommissarisch über die vergangenen sechs Monate übernommen. Er sprach im Namen des Vorstands und der Mitglieder seinen Dank mit den Worten aus: "Wir werden uns bei ihm erkenntlich zeigen. Das wird dann wohl ein etwas größeres Geschenk."
Voigt weiter: "Der Vorstand lässt sich gern an dem deutlichen Mitgliederzuwachs der letzten zwei Jahre messen. Wir haben allein im letzten Jahr fast 15 Prozent mehr Mitglieder in unserer Abteilung." Dass die Fußballer in Hänigsen ein gut funktionierendes Team seien, führte Voigt weiter aus, habe man während der nunmehr 32. Auflage der beliebten Hallenturniere in Hänigsen deutlich erkennen können. Als die schwere Lüftungsklappe von der Hallendecke herunter fiel und mehrere Fußballerinnen aus Hänigsen auch hätte tödlich verletzen können, funktionierte der Notplan hervorragend und alle Abläufe gingen Hand in Hand bis zum Turnierabbruch durch die zuständigen Behörden in Absprache mit der Turnierleitung. Glücklicherweise sind die Mädchen nicht schwerer verletzt worden und können heute schon wieder lachen, wie durch die Eltern bestätigt werden konnte. Voigt bedankte sich hier nochmals bei den Trainern und Eltern. Da ist der Einnahmenausfall durch die nachfolgend abgesagten Turniertage, mit dem die Fußballer seitens der Gemeindeverwaltung bisher allein gelassen worden seien, eher eine Randnotiz, sagte Voigt hierzu abschließend.
Die Jugendabteilung wurde, ebenso wie der Erwachsenenfußball, mit Präsentationsbekleidung einheitlich ausgestattet und kann nunmehr alle Altersklassen von der G-Junioren bis zur D-Junioren und einer C-Juniorinnen für die kommende Saison aufweisen. Hierfür mussten die Eltern der Fußballskids keinen Eigenanteil beibringen, wie es in den Nachbarvereinen üblich ist. Man erwarte weiteren Zulauf und auch hierfür wurden drei neue C-Lizenztrainer/-trainerinnen ausgebildet, die bereits im Trainingsbetrieb der Friesen arbeiten. Voigt stellt klar: "Sollte jemand auch Interesse für ein Traineramt bei den Friesen bekunden, so übernimmt die Abteilung Fußball die immerhin fast 450 Euro Aus- und Fortbildungskosten für eine Trainerlizenz. Der Kontakt könne jederzeit über die Homepage www.friesenhaenigsen.de gesucht werden.
Die Jugendleitung wurde nochmals verstärkt und Steffen Klein nach seiner Wahl in der Jugendversammlung zum Jugendleiter bestätigt. Als eine "Doppelspitze" wird die neue Jugendleitung sich modern aufstellen und Beate Eisermann leitet nun den weiblichen Jugendfußball und die Damenmannschaft, wobei Steffen Klein die Leitung des männlichen Jugendfußballs übernimmt. Die Vertretung wird weiter durch Petra Neubert übernommen.
Die Friesen können zwar bisher ausreichend Schiedsrichter aufweisen, um vom Verband nicht mit einer Strafe bedacht zu werden, jedoch werden Schiedsrichter immer wieder gesucht. Jan Prex (Schiedsrichter-Obmann) wartet auf Mädchen und Jungen, ab 14 Jahre. Romy Herrmann ist in der Damenoberliga, die höchstpfeifende Schiedsrichterin und gibt ihre Erfahrung gern weiter an Interessierte.
Die Wahlen hatten dann doch eine kleine Überraschung gebracht, hatte man doch zuvor einige Gespräche führen müssen, um den Posten des Spielausschuss-Obmanns neu zu besetzen. Keine Überraschung hingegen war die Wiederwahl von Frank Michael Voigt als 1. Vorsitzender/Abteilungsleiter und Romy Herrmann als Geschäftsführerin einstimmig. Jan Schultz wurde als Spielausschuss-Obmann gewählt. Das Amt seines Stellvertreters übernimmt Nils Bork.
Nach einer weiteren lebhaften aber besonnenen Diskussion in dem Tagesordnungspunkt "Stimmen aus der Mitgliedschaft" in Bezug auf die vergangenen Presseberichte "Tribünensperrung, Müllablagerungen, Sanierungsstau und weiteren" bedankte sich Voigt bei den zahlreich erschienen Mitgliedern.
Voigt abschließend im Gespräch: "Das war eine typische Jahreshauptversammlung der Friesen, die trotz der großen Tagesordnung knackig abgearbeitet wurde! Die Mitarbeit im Vorstand zweier noch aktiver Spieler aus dem Herrenfußballbereich und mit Frank Bork in einer Arbeitsgruppe zeigt eines deutlich: Der Fußball in Hänigsen lebt und die Hänigser wollen diesen Sport im Ort behalten!"