Die Polizeiinspektion (PI) Burgdorf hat die Polizeilichen Kriminalstatistik für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Burgdorf für das Jahr 2017 bekannt gegeben. Im gesamten Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion (PI) Burgdorf (PI Burgdorf -originär-, Polizeikommissariat (PK) Langenhagen, PK Mellendorf, PK Großburgwedel, PK Lehrte) ist die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten in 2017 im Vergleich zum Vorjahr nochmals leicht gestiegen, nämlich von 15.975 Fällen auf 16.009 Fälle (+34 Taten/ +0,21 Prozent). Damit liegen die Fallzahlen leicht über dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre (15.565 Straftaten) und stellen den höchsten Wert im 5-Jahres-Vergleich dar. Die Fallzahlen nach sachbearbeitender Dienststelle sind im Jahr 2017 leicht gesunken, nämlich von 14.532 Fällen im Jahr 2016 auf nunmehr 14.146 Fälle im Jahr 2017, was einen Rückgang um 386 Fälle beziehungsweise um 2,66 Prozent darstellt. Die Gesamtaufklärungsquote im Bereich des Verbundes der PI Burgdorf ist im Vergleich zum Vorjahr erneut leicht gestiegen, nämlich um 1,17 Prozentpunkte auf nunmehr 59,34 Prozent. Auch die Aufklärungsquote nach sachbearbeitender Dienststelle ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,01 Prozentpunkte auf 59,38 Prozent leicht gestiegen.
In der "Polizeiinspektion Burgdorf -originär-", die für die Stadt Burgdorf und die Gemeinde Uetze zuständig ist und deren Zahlen im folgenden betrachtet werden, ist dagegen die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten im Vergleich zum Vorjahr nochmals gesunken, nämlich von 2.784 Fällen auf 2619 Straftaten im Jahr 2017. Dies stellt eine Abnahme um 165 Fälle beziehungsweise um 5,93 Prozent dar. Die Fallzahlen liegen im Mittel der vergangenen fünf Jahre, das bei 2.781 bekannt gewordenen Straftaten liegt.
Die Diskrepanz zwischen "bekannt gewordenen Straftaten" und "bearbeiteten Straftaten" erklärt sich insbesondere damit, dass durch die "Ermittlungseinheit Wohnung" mit Sitz in Burgdorf alle "Wohnungseinbruchdiebstähle" zentral für die Dienststellen im PI-Verbund bearbeitet wurden.
Der Rückgang bei den bearbeiteten Fällen im Jahr 2017 gegenüber den Vorjahren ergibt sich aus der zentralen Bearbeitung aller Diebstähle von Kraftfahrzeugen und aus Kraftfahrzeugen (Zielrichtung Airbag und fest eingebaute Navigationsgeräte) seit Dezember 2016 durch den Zentralen Kriminaldienst der Polizeidirektion Hannover.
Die Aufklärungsquote der Dienststelle in Burgdorf ist im Vergleich zum Vorjahr bei den bekannt gewordenen Fällen um 2,88 Prozentpunkte gesunken, nämlich von 60,31 Prozent im Jahre 2016 auf 57,43 Prozent im Jahre 2017.
Im Gegensatz dazu ist die Aufklärungsquote bei den bearbeiteten Fällen leicht gestiegen, nämlich von 51,15 Prozent im Jahre 2016 auf 51,85 Prozent im Jahre 2017, was einen Anstieg um 0,7 Prozentpunkte darstellt und dem Niveau des Jahres 2015 entspricht.
Die schwächere Aufklärungsquote im Bereich der bearbeiteten Fälle ist im wesentlichen damit zu erklären, dass unter anderem der aufklärungsungünstige Deliktsbereich des Wohnungseinbruchdiebstahls auch im Jahr 2017 für den gesamten Verbund der PI Burgdorf zentral bei der Dienststelle in Burgdorf bearbeitet wurde und sich dies auf die Gesamtaufklärungsquote der bearbeiteten Straftaten auswirkt.
Innerhalb der einzelnen Deliktsbereiche gab es zum Teil deutliche Verschiebungen:
So sank die Zahl der Rohheitsdelikte gegenüber dem Vorjahr um 58 Taten. Dies entspricht einem Rückgang um 11,60 Prozent und ist im Wesentlichen im Rückgang der Körperverletzungsdelikte begründet.
Ebenso sank die Zahl aller Diebstahlsdelikte geringfügig um 7 Taten. In diesem Deliktsbereich sank die Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich um 18,42 Prozent, während die Zahl der Gewerbeeinbrüche um knapp 70 Prozent anstieg. Die Zahl der schweren Diebstähle an und aus Kfz blieb nahezu gleich.
Im Bereich der Sachbeschädigungen ist ein leichter Anstieg der Fallzahlen um 3,53 Prozent beziehungsweise um 11 Taten zu verzeichnen.
Im vergangenen Jahr wurden in Burgdorf und Uetze insgesamt 176 Fahrräder entwendet. Dies sind zwar sieben mehr als 2016, dennoch stellt dieser Wert den zweitniedrigsten im 5-Jahres-Vergleich dar.
Der Bereich der Drogenkriminalität in der polizeilichen Kriminalstatistik wird wesentlich durch die Kontrolltätigkeit der Polizei geprägt. Im vergangenen Jahr haben sich die Fallzahlen für die Stadt Burgdorf und die Gemeinde Uetze deutlich um 37,27 Prozent von 110 auf 151 Fälle erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf Ermittlungsverfahren zurückzuführen, aus denen Folgeverfahren eingeleitet wurden und so zu einer Erhellung des Dunkelfeldes beigetragen haben. Dieser Anstieg ist auf die Zunahme der Straftaten im Zusammenhang mit Amphetaminen (Burgdorf) und Cannabisprodukten (Uetze) zurückzuführen.
Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte sind im Jahr 2017 insgesamt 445 Fälle zur Anzeige gebracht worden, das sind 62 Fälle beziehungsweise 12,23 Prozent weniger als noch im Jahr 2016.
Weiterhin positiv gestaltet sich insbesondere die Fallzahlenentwicklung im Deliktsbereich Waren- und Warenkreditbetrug. Hier sind die Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr nochmals um 7 Fälle (- 5,38 Prozent) auf 123 angezeigte Straftaten gesunken. Dies stellt den zweitniedrigsten Wert im 5-Jahres-Vergleich dar. Von den bekannt gewordenen 123 Straftaten in diesem Deliktsfeld konnten 116 aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 94,31 Prozent entspricht.
Obwohl die Zahl der Fälle mit minderjährigen Tatverdächtigen im Jahr 2017 leicht um 12 Fälle gestiegen ist, liegt dieser Wert deutlich unter denen der Jahre 2013 und 2015.
Im Jahre 2017 wurden in 16 Fällen Minderjährige festgestellt, die bei Tatbegehung unter dem Einfluss alkoholischer Getränke standen. Dies stellt gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Zunahme dar.
Bei der Polizeilichen Kriminalstatistik wird ausschließlich das Hellfeld betrachtet. Das heißt, es handelt sich hier nur um Ereignisse, die der Polizei bekannt werden. Daher werde selten vollständig das tatsächliche Geschehen abgebildet. Dieses werde besonders deutlich bei den sogenannten Kontrolldelikten wie den Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Darüber hinaus ist das Hellfeld abhängig vom Anzeigeverhalten der Bevölkerung. Daher könne nach Angaben der Polizei die Statistik kein umfassendes Bild liefern.