Ein spannender Besuch der Ahltener SPD in der TenneT-Schaltleitung in Ahlten
Ende März besuchte die Ahltener SPD mit interessierten Bürger die Schaltleitung der TenneT in Ahlten. "Uns interessiert, welche Wirtschaftsunternehmen hier bei uns in Ahlten neben den zahlreichen wichtigen Handwerks-, Dienstleistungs- und Handelsunternehmen ansässig sind, die man eventuell. nicht unmittelbar und täglich im Blick hat", sagt Timo Böng, Vorsitzender der SPD Ahlten.
TenneT hatte kürzlich im Ortsrat seine Erweiterungspläne für den Standort Ahlten vorgestellt. An dem Besuch haben auch Thordies Hanisch (die SPD- Landtagsabgeordnete für Lehrte, Burgdorf und Uetze) sowie Dr. Bodo Wiechmann (Vorsitzender der SPD in der Stadt Lehrte und Fraktionsvorsitzender der SPD-Ratsfraktion) und weitere Mitglieder des Rates der Stadt Lehrte.
Der Vortrag von Volker Weinreich und seinem Team war für die Teilnehmer spannnend. Das Übertragungsnetz der TenneT transportiert den Strom von der Dänischen Grenze bis nach Österreich. Organisiert wird dieses von den Schaltleitungen in Ahlten und Dachau. Die Schaltleitung in Ahlten übernimmt hierbei die Einbindung und den Transport der Windenergie aus Schleswig Holstein, Niedersachsen und den Offshoreplattformen der Nordsee.
Die Ingenieure der Schaltleitung arbeiten rund um die Uhr mit ausgefeilter Computerunterstützung. Gesetzlich vorgegeben ist der Vorrang der regenerativen Energie vor der konventionell erzeugten Energie. Aus diesem Grund sind die Mitarbeiter in der Schaltleitung besonders an Windtagen extrem gefordert.
Volker Weinreich machte in seinem Vortrag deutlich, dass die Kapazität der vorhanden Netze, die eher für den regionalen Transport ausgelegt sind, schon heute an windreichen Tagen völlig ausgeschöpft wird und es auch zum Abschalten von Windenergieerzeugern kommt.
Solche Aktionen, die "Redispatch" genannt werden, haben in 2017 etwa eine Milliarde Euro gekostet. Um zukünftig solche Maßnahmen zu minimieren und die Netzsicherheit zu gewährleisten, müsse das Stromübertragungsnetz ausgebaut werden.
Sönke Michelsen stellte den Besuchern der SPD Ahlten die vielen Projekte vor, die bei der TenneT zur Netzerweiterung in der Planung sind.
Bei dem anschließenden Austausch zwischen Besuchern und TenneT-Mitarbeitern wurde deutlich, dass der Ausbau des Transportnetzes kein Selbstgänger ist. "Durch die Einspeisung von regenerativen Energien ist das Netzmanagement aufwändiger geworden. Damit die Energiewende gelingen kann, muss das Netz angepasst werden. Solche großen Planungen werden in der Öffentlichkeit breit diskutiert, damit die Belange von Bürgerinnen und Bürgern, aber auch von Landwirten bei der Planung berücksichtigt werden können", sagt Thordies Hanisch im Rahmen des Besuchs bei TenneT.
Schon die Diskussion, ob Freileitungen oder eine Erdverkabelung vorrangig genutzt werden sollten, war selbst unter den Teilnehmern strittig. Dies wurde auch in Ahlten bereits diskutiert, in einer öffentlichen Veranstaltung, die zu Thema "Südlink" stattgefunden hatte.
Einig war man sich am Ende, dass die Erweiterung der Netze für den uneingeschränkten Transport der regenerativen Energie eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Sie werde nur gelingen, wenn unter anderem das dazu notwendige politische Klima innerhalb ganz Deutschlands, also von "Offshore" bis nach Bayern, geschaffen werde.
Bei dem abschließenden Blick auf den Kontrollraum beeindruckten die technische Ausrüstung und die hohe Automatisierung die Besucher. Interessant war auch, dass Teile des TenneT-Teams "Offshore" Käpitäne zur See sind, die die Arbeitsabläufe für die Plattformen in der Nordsee von Ahlten aus organisieren.
Die Besucher waren sich einig: Es war ein informativer und spannender Besuch der TenneT-Schaltleitung.