Lessings „Nathan der Weise” ist am 1. Juni im Theater am Berliner Ring zu sehen

Die aktuelle Spielzeit im Theater am Berliner Ring klingt am Freitag, 1. Juni 2018, um 20 Uhr mit dem vom dem Theater für Niedersachsen aufgeführten Schauspiel "Nathan der Weise" von Gotthelf Ephraim Lessing aus. Gastgeber sind der VVV und die Stadt Burgdorf. Eine kostenlose Einführung in die Bühnenhandlung gibt es um 19.30 Uhr. Eintrittskarten sind bei Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Straße 2, Telefon 05136/1862, und im Internet unter www.vvvburgdorf.de erhältlich. Für VVV-Mitglieder und Jugendliche sind Ermäßigungen vorgesehen.
Christliche Tempelritter stehen vor Jerusalem
"Nathan der Weise" spielt zur Zeit des Dritten Kreuzzuges (1189-1192) während eines Waffenstillstandes in Jerusalem: Vor den Toren stehen die christlichen Tempelritter, um die Stadt zu erobern. Dennoch hat der Herrscher, Sultan Saladin, einen von ihnen nach dessen Gefangennahme begnadigt. Dieser junge Tempelherr darf sich in der Stadt frei bewegen und entdeckt dabei ein in Brand geratenes Haus. Er rettet Recha, die Tochter des jüdischen Kaufmanns Nathan, aus den sich rasend schnell ausbreitenden Flammen. Doch dann weist er barsch alle Annäherungsversuche Rechas ab, die für ihren Retter schwärmt, ihn vielleicht sogar liebt. Zur gleichen Zeit bittet der Sultan Nathan zu sich, denn seine Kriegskasse ist leer und er will den reichen Kaufmann unter Druck setzen, ihm Geld zu leihen. Also stellt er Nathan eine gefährliche Fangfrage: Welche der drei Weltreligionen die wahre sei, die christliche, die jüdische oder die muslimische? Nathan antwortet mit einem Gleichnis, das statt religiöser Dogmen die gelebte Menschlichkeit in den Mittelpunkt stellt.
Gleichberechtigung der drei Weltreligionen
Durch das Gleichnis der "Ringparabel", die die Gleichberechtigung der drei großen Weltreligionen postuliert, ist "Nathan der Weise" berühmt geworden. Für seinen Schöpfer war das 1784 uraufgeführte Stück ein Manifest für den Humanismus der Aufklärung. Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Lage in Deutschland gewinnt dieser Klassiker wieder an Kraft: Die einen predigen Toleranz, die nächsten bestehen darauf, dass wir als Gesellschaft zuallererst die Grenzen unserer Toleranz diskutieren müssen, während die dritten blind drauflos schlagen. Um Religion geht es dabei wohl am wenigsten. "Nathan der Weise" erinnert daran, dass Verständigung über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg möglich ist.
Die Inszenierung übernahm Bettina Rehm. In den Hauptrollen sind Dennis Habermehl, Angelina Berger, Martin Schwartengräber, Lilli Meinhardt, Katharina Wilberg, Moritz Nikolaus Koch, Tim Czerwonatis, Simone Mende und Marek Egert zu sehen.
Neue Saison startet am 12. Oktober
Der Startschuss für die Saison 2018/2019 fällt am 12. Oktober mit dem Musical "Die Brücken am Fluss" von Jason Robert Brown und Marsh Norman. Danach folgen das Schauspiel von Lot Vekemans "Gift. Eine Ehegeschichte" (16. November), der Thriller "Die unsichtbare Hand" von Ayad Akhtar (21. Dezember), das Musical "Die Addams Family" von Andrew Lippa, Marshal Brickman und Rick Elice (15. Februar 2019), die Komödie von Peter Yeldham "Auf und davon" (15. März 2019), das Schauspiel von Andrew Bovell "Dinge, die ich sicher weiß" (12. April 2019), Berthold Brechts "Mutter Courage" (3. Mai) und die Komödie "Bella Donna" von Stefan Vögel (7. Juni). Abonnenten der aktuellen Spielzeit haben bei Bleich Drucken und Stempeln bereits jetzt die Möglichkeit einer Aboverlängerung für die kommende Spielzeit. Ab dem Spätsommer haben auch neue Abonnenten die Gelegenheit, ein Abo für das Jahr 2018/2019 zu erwerben.