Am heutigen Montag, 14. Mai 2018, waren die Brandbekämpfer in den Städten Burgdorf und Lehrte an mehreren Stellen gleichzeitig gefordert: Kurz nach 13 Uhr gingen in der Regionsleitstelle mehrere Anrufe ein, in denen Feuer entlang der Bahnstrecke zwischen Ehlershausen und Aligse gemeldet wurden. Als erstes ging ein Notruf aus Otze ein, weniger Minuten später aus Burgdorf und erneut wenige Minuten später aus dem Lehrter Ortsteil Aligse.
So ist zu vermuten, dass ein sogenannter Heißläufer oder eine defekte Bremse an einem Bahnwaggon auf der Strecke Teile der Vegetation in Brand gesteckt hat. Hierbei können durch Funkenflug oder sich durch die thermische Belastung heißgelaufene Teile, wie beispielsweise vom Kugellager, vom Waggon trennen und dann zu Bränden in der angrenzenden Böschung führen.
Nachdem bereits Feuer in Otze und Burgdorf gemeldet waren, erkundete der stellvertretende Stadtbrandmeister Florian Bethmann, der auch die Einsatzleitung inne hatte, die Strecke und stellte unzählige Feuer alleine zwischen Otze und Ehlershausen fest. Zuvor hatte er zur Unterstützung schon die Ortswehr Ramlingen/Ehlershausen zur Unterstützung hinzugerufen, anschließend dann die Alarmstufe erhöht und Stadtalarm für alle Feuerwehren Burgdorfs ausgegeben. In der Folge waren 72 Einsatzkräfte der Feuerwehren Burgdorfs mit 20 Fahrzeugen im Einsatz, hinzu kamen weitere 40 Einsatzkräfte und 10 Einsatzfahrzeuge der Stadtfeuerwehr Lehrte, die unter der Leitung des stellvertretenden Stadtbrandmeisters aus Lehrte, Norbert Zilz, standen. Hier wurden von Aligse kommend die Brände Richtung Norden gelöscht. So waren die Ortswehren Röddensen, Immensen, Aligse, Kolshorn, Steinwedel und Ahlten im Einsatz, letztere drei Ortswehren waren sogar bis in die Burgdorfer Weststadt unterwegs gewesen. "Wir waren ständig in Kontakt", beschreibt Zilz die Zusammenarbeit mit seinem Pendant in Burgdorf.
Ingesamt kam es zu etwa 40 Feuern zwischen Ehlershausen und Aligse auf einer Strecke von etwa 12 Kilometern.
Die Bahnstrecke musste für die Löscharbeiten komplett in beide Richtungen gesperrt werden. Zu besseren Erkundung war zudem der Florian Flugdienst aus Hildesheim mit einer Cessna gestartet, um sich einen Überblick über die Lage zu machen. Aus dem Feuerwehrhaus Burgdorf, wo die örtliche Einsatzleitung für die Größenordnung derartiger Einsätze besetzt wird, wurden die Einsatzstellen koordiniert und abgearbeitet. Hierbei mussten die wasserführenden Fahrzeuge – gerade in den unbewohnten Gebieten – häufiger im Pendelbetrieb arbeiten, um wieder neues Löschwasser aufzunehmen.
Gegen 18 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehren aus Burgdorf und Lehrte beendet und auch der Zugbetrieb wurde wieder aufgenommen.