Ökumenische Fronleichnamsprozession durch Burgdorfs Innenstadt
Das Fronleichnamsfest wird in Burgdorf immer mehr zu einem ökumenischen Bekenntnis an den einen Gott. Dieses zeigte sich auch am vergangenen Sonntag beim Festgottesdienst im Schlosspark und der anschließenden Prozession durch Burgdorfs Innenstadt.
Eingeleitet wurde der Tag mit dem Geläut der Glocken von St. Pankratius. Neben zahlreichen Gläubigen begrüßte Pfarrer Martin Karras besonders Susanne Paul von der Ehlershauser Martin Luther Gemeinde. In ihrem Grußwort ging Paul auch auf die derzeitige Diskussion um die Zulassung evangelischer Ehepartner zur Eucharistie in der katholischen Kirche ein. Noch ist die katholische Kirche ein Stück weit entfernt, das Abendmahl gemeinsam zu feiern.
"Der heutige Tag", so Paul, "das Fronleichnamsfest gemeinsam zu feiern, ist mehr als nur ein guter Anfang der uns, Protestanten wie Katholiken, beflügeln sollte bei allen theologischen Debatten die Allmacht Gottes stets in den Mittelunkt unseres Handelns zu stellen". Dazu bekannte Susanne Paul, dass sie Weihrauch ausgesprochen liebe, dieses aber in der evangelischen Kirche nicht praktiziert werde. Mit einem Augenzwinkern versprach Martin Karras, ein ausgesprochener Fan von Weihrauch, die Martin Luther Kirche mit ausreichendem Weihrauch während eines Gottesdienstes zu bereichern.
Die anschließende Prozession mit dem Allerheiligsten zu den vier Altären in der Stadt führte vom Schlosspark über den Spittaplatz, vorbei an der St. Pankratius-Kirche zum Rathaus I in der Marktstraße, weiter zur Grünanlage Am Wall und endete in der St. Nikolaus-Pfarrkirche Im Langen Mühlenfeld. An allen vier Altären wurden Fürbitten abgehalten, vorgetragen von den verschiedenen kirchlichen Gruppierungen. In der Nikolaus Kirche trug Susanne Paul das Evangelium und die Fürbitten vor. Dieses ist im Rahmen der Ökumene zu Fronleichnam eine in Burgdorf schon lange Tradition.