Kritische Infrastrukturen: Das Burgdorfer THW erhält eine neue Fachgruppe
Das THW Burgdorf wird umstrukturiert. Zukünftig wird die Fachgruppe „Notinstandsetzung und Notversorgung“ in Burgdorf etabliert. Dies gab der THW-Ortsverbandsbeauftragte Lukas Czeszak beim Sommerempfang am vergangenen Sonnabend bekannt..
Traditionell hatte in den vergangenen Jahres das Burgdorfer THW im Frühjahr zum Jahresabschluss eingeladen. Doch die Räumlichkeiten stießen hierbei an ihre Grenzen, so dass die Fahrzeughalle als neuer Ort genutzt wurde. Daher wurde der "Jahresabschluss" in einen Sommerempfang verwandelt, an dem am Sonnabend unter anderem der Bundestagsabgeordnete Dr. Hendrik Hoppenstedt, die Landtagsabgeordnete Thordies Hanisch, Burgdorfs stellvertretender Bürgermeister Matthias Paul, Ortsbrandmeister Florian Bethmann, DRK-Bereistschaftleiter Jens Berking-Tabbert und der THW-Bundessprecher Wolfgang Lindmüller teilnahmen.
"Für einen Jahresrückblick ist das Jahr schon zu weit fortgeschritten, daher möchte ich einen Ausblick geben", so der Ortsverbandsbeauftragte Lukas Czeszak in seiner Begrüßung.
Denn beim THW in Burgdorf stehen organisatorische Änderungen ins Haus. Die 2. Bergungsgruppe, die die 1. Bergungsgruppe unterstützt, wird aufgelöst und durch die Fachgruppe N "Notinstandsetzung und Notversorgung" ersetzt. Waren die angenommenen Einsatzszenarien früher eher Trümmerlagen, so seien heute die Anforderungen anders. "Es geht heute mehr um die Aufrechterhaltung von Staat und Gesellschaft", so Czeszak. Der Umgang mit kritischen Infrastrukturen stehe nunmehr im Vordergrund, um im Einsatzfall die Versorgung mit Strom und Nahrung zu gewährleisten. Neben der Bergungsgruppe und der neuen Fachgruppe N bleibt die Fachgruppe Räumen in Burgdorf bestehen.
Auch die Kleidung des THW werde sich ändern. Zukünftig sind die Helferinnen und Helfer in "multifunktionalen Einsatzanzügen" tätig werden, das bewährte THW-Blau bleibe hierbei aber bestehen.
Burgdorfs stellvertretender Bürgermeister Matthias Paul betonte die "wichtige und unersetzliche Einrichtung" des THW und kam hierbei auch auf das "Sicherheitszentrum" mit THW, Feuerwehr und Polizei zu sprechen. Zwar hätte es weniger größere Katastrophen gegeben, doch müsse man allzeit hierfür gerüstet sein. "Hierfür benötigt man nicht nur Geld und Geräte, sondern auch die Menschen, die hier ehrenamtlich tätig sind", so Paul.
Um die gute Lage wie auch die Zusammenarbeit von THW, Polizei und Feuerwehr "sind andere THW-Standorte neidisch", erzählte der Bundestagsabgeordnete Dr. Hendrik Hoppenstedt und fügte hinzu: "Wir arbeiten daran, dass es überall so schön wird wie in Burgdorf". 100 Millionen Euro mehr seien vom Bund für neue Fahrzeuge bereitgestellt worden, so dass auch der in die Tage gekommene Burgdorfer Radlader bald ersetzt werde. Aber auch er betonte: "Das wäre alles nichts, ohne die Ehrenamtlichen."
Wie den Einsatzberichten des THW Burgdorf zu entnehmen war, war dieses im vergangenen Jahr unter anderem bei drei großen Bränden in Lehrte im Einsatz, zudem bei Unwetterlagen, nach Gasexplosionen in Salzgitter und Fölziehausen und beim Hochwasser im Landkreis Hildesheim. Neben den mehr als 1300 Einsatzstunden wurden erstmals mehr als 7000 allgemeine Dienststunden absolviert. Fast 2700 Stunden wurden für die Weiterbildung der Helferinnen und Helfer aufgebracht.