Klimaschutzmanager der Gemeinde Uetze ist ein Jahr im Amt
Seit einem Jahr hat die Gemeinde Uetze einen eigenen Klimaschutzmanager. Johannes Leßmann unterstützt die Kommune seit dem 1. Juli 2017 bei der Umsetzung von wichtigen Klimaschutzmaßnahmen und wird dafür mit Mitteln der Nationalen Klimaschutz Initiative (NKI) gefördert. Dabei sind die Bemühungen zum Klimaschutz in Uetze jedoch alles andere als neu.
Schon vor dem Jahr 2010, als der Klimaschutz durch die Einführung des Klimaschutzaktionsprogrammes (KAP) einen offiziellen Charakter bekam, war das Thema Klimaschutz in der Gemeindeverwaltung präsent. So zum Beispiel durch das interne Klimaschutzprogramm des Eigenbetriebes für die bebauten Liegenschaften, die kontinuierliche Steuerung des Ausbaus der Windenergie oder die effiziente Energieversorgung eigener Liegenschaften mit erneuerbaren Energien. "Heute ist die Gemeinde Uetze mit ihren vielen Windrädern, Photovoltaik-Anlagen und anderen Vorzeigeprojekten ein wichtiger Stützpfeiler in der Region Hannover für die Versorgung mit Grüner Energie", so die Uetzer Gemeindeverwaltung. Dass der Klimaschutz von der Spitze der Verwaltung getragen wird, zeigte Bürgermeister Werner Backeberg durch sein Engagement in Sachen Klimaschutz, so zum Beispiel als Vorsitzender im Kuratorium Klimaschutzregion Hannover.
Wozu kommunaler Klimaschutz?
Während sich die Rekorde um das wärmste Jahr seit Beginn der systematischen Messungen im Jahr 1880 fast jährlich überbieten (2016 war das wärmste Jahr seit Wetteraufzeichnung), machen sich auch in Uetze und der Region ungewöhnliche Wetterphänomene bemerkbar. Im vergangenen Jahr waren dies beispielsweise die starken Sommerniederschläge und der frühe Herbststurm. Aktuell war das Frühjahr 2018 zu warm und zu trocken mit dem wärmsten Mai seit Wetteraufzeichnungen.
Auch wenn das Wetter ein Ergebnis komplexer Prozesse ist, sind sich die meisten Klimaforscher mittlerweile einig, dass der Mensch das Klima beeinflusst und verändert. Damit steigende Meeresspiegel, Stürme und Dürren die Lebensgrundlagen nicht bedrohen, ist es erforderlich, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dabei kommt dem Handeln auf kommunaler Ebene aufgrund der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort eine große Bedeutung zu. Klimaschutz ist daher gerade in Deutschland, da hier die Pro-Kopf-Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) zu den höchsten der Welt gehören, sehr wichtig.
Was ist bis jetzt passiert?
Im vergangenen Jahr lag der Schwerpunkt des Klimaschutzmanagements der Gemeinde Uetze vor allem im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Nach einem pressewirksamen Auftakt mit dem Uetzer Ortsbürgermeister Klaus Finger im Rahmen des Solar Checks waren im Oktober 2017 zwei Klimabotschafter aus Grönland und Malawi zu Besuch im Schulzentrum und erklärten den SchülerInnen, wie sich der Klimawandel in Ihrer Heimat bereits heute bemerkbar macht. Kurz darauf vermittelte die RedUse Multivisionsschau am Schulzentrum in Uetze, wie kostbar die Ressourcen sind, mit denen tagtäglich umgegangen wird. Beim Umwelttag im April dieses Jahres wurde schließlich auch der traditionelle Pflanzenverkauf um ein spielerisches Angebot zum Thema Klimaschutz erweitert. Für den Herbst dieses Jahres ist eine Beratungsaktion in Sachen Heizungsmodernisierung geplant. Interessierte Hausbesitzer können im Oktober eine umfassende, kostenlose Beratung erhalten und werden rechtzeitig zum Start der Aktion von der Gemeindeverwaltung in der Presse informiert.
Auch im Rathaus der Gemeinde hat sich einiges getan. Seit kurzem schmückt das gemeindeeigene Klimaschutzlogo die Homepage und ist das Gesicht für alle anstehenden Aktionen in Sachen Klimaschutz.
Im Rahmen einer Ausschreibung für die gemeindeeigenen Liegenschaften konnte außerdem die Stromversorgung auf Ökostrom umgestellt werden und im Fuhrpark der Gemeinde hat weiterhin ein Elektroauto seinen festen Platz. Die Mitarbeiter konnten sich beim diesjährigen Betriebsausflug ins Klimahaus Bremerhaven über die Zusammenhänge zwischen Mensch und Klima informieren.
Im Juni ging schließlich das Projekt Quartierskonzept Spreewaldseengebiet nach einem dreijährigen Beratungszeitraum zu Ende. Interessierte können aber nach wie vor ein kostenloses Beratungsangebot inklusive Unterstützung durch eine Architektin in Anspruch nehmen.
Was jeder tun kann
Klimaschutz lebt vom Mitmachen. Und es geht ganz einfach. CO2 lässt sich sparen, indem man beispielsweise alte Glühbirnen gegen stromsparende LED-Lampen tauscht oder bei der Stromversorgung zu Ökostrom wechselt. Wer das Auto für den kleinen Weg von A nach B gegen das Fahrrad tauscht, tut nicht nur etwas für das Klima, sondern auch für die Gesundheit.
Jetzt in der Ferien- und Reisezeit ist es nicht immer leicht, sich klimafreundlich zu verhalten, gerade weil viele Urlaubsorte nur per Flugzeug zu erreichen sind. Vielleicht muss es aber nicht jedes Jahr das Flugzeug sein – möglicherweise gibt es auch nahe gelegene Reiseziele, die mit alternativen Verkehrsmitteln zu erreichen sind.
Viele weitere Tipps zum Klimaschutz sind auf der Homepage der Gemeinde Uetze zu finden. Für weitere Fragen oder Interesse – beispielsweise an der Vermittlung von Beratungsangeboten zu Fördermitteln, Haussanierungen, oder ähnliches – kann sich direkt an den Klimaschutzmanager der Gemeinde Uetze, Johannes Leßmann, Telefon: 05173/970-266, lessmann@uetze.de, gewendet werden.