Am 11. August auf dem Marktplatz: Gewerkschafter geben Tipps zur Einschulung
Die Sommerferien sind bald vorbei und zur Einschulung sind wieder die ABC-Schützen unterwegs und schleppen strahlend ihre gigantisch großen Schultüten durch die Gegend.
Aus diesem Grund laden die Mitglieder des DGB-Ortsverband Lehrte und des ver.di-Ortsvereins Lehrte/Sehnde am Sonnabend, 11. August 2018, ab 9 Uhr alle ABC-Schützen Eltern, Verwandte, Bekannte und natürlich auch alle anderen Interessierten zu ihrer Einschulungsaktion auf dem Lehrter Marktplatz vor der Matthäuskirche ein.
Um den ABC-Schützen und ihren Eltern den Einstieg in das Schulleben zu erleichtern, verteilt der DGB und der ver.di Ortsverein Lehrte/Sehnde Informationen zur Einschulung. Das von den Gewerkschaftern erstellte Informationsfaltblatt gibt unter anderem Antworten auf folgende Fragen: Wie mache ich mein Kind fit für den Weg zur Schule? Wie kann ich Gefahren verringern? Wer kann mir Fragen zu dem Lern- und Leistungsverhalten meines Kindes beantworten? Welche Möglichkeiten der Mitwirkung im Schulbereich habe ich?
Auch gibt das Faltblatt Informationen zu IGS. Denn bei vielen Eltern herrsche Verunsicherung über die Wahl der Schulform wie Hauptschule, Realschule, Oberschule, Gymnasium, Integrierte Gesamtschule (IGS) oder Kooperative Gesamtschule (KGS). Viele würden sich die Frage stellen, welche Vorteile die IGS biete, deren Standort in Lehrte vor kurzem noch kontrovers diskutiert wurde.
Außerdem erwarten den Schülerinnen und Schülern zu ihrem ersten Schultag kleine Überraschungen. Wer am 11. August nicht dabei sein kann, kann das Faltblatt zur Einschulung auch per Mail an DGB-Lehrte@web.de anfordern.
Darüber hinaus wollen die Gewerkschafter die Einschulung nutzen, um die Eltern und Großeltern, die ihre Kinder beziehungsweise Enkelkindern zur Einschulung begleiten, über die aktuellen Probleme in der niedersächsischen Schulpolitik zu informieren.
Die Gewerkschafter fordern aktuell eine bessere Bezahlung statt weitere Abordnungen in unterbesetzte Schulen. Nach Informationen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen werde es in diesem Sommer voraussichtlich noch mehr Abordnungen von Lehrkräften geben als im vergangenen Jahr. 2017 hatte dies zu erheblichem Unmut geführt.
"Anders als vom Kultusminister angekündigt, scheint sich dieses Problem aktuell zu verschärfen. Die Gewerkschafter fordern das Ministerium auf, den aktuellen Sachstand bekannt zu machen", sagt der DGB-Ortsverbandsvorsitzende Reinhard Nold. Vor allem im Grund-, Haupt- und Realschul-Bereich zeichne sich ab, dass zahlreiche Stellen erneut nicht besetzt werden können. "Wenn es jetzt zu einer noch größeren Abordnungswelle kommt, führt das zu enormen Belastungen der Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen", kritisierte Nold.
Das grundlegende Problem werde seiner Ansicht nach offenbar immer noch ignoriert. "Nur für die besser bezahlten Stellen gibt es überhaupt noch Bewerbungen. Andere Bundesländer bezahlen Lehrkräfte aller Schulformen schon wie am Gymnasium. So wird es immer schwerer, sie in Niedersachsen zu halten. Jetzt muss Niedersachsen endlich nachziehen und die Bezahlung angleichen", gibt Nold die Forderung der GEW Kolleginnen und Kollegen wieder.