Erst einmal ungeachtet der aktuellen Meldungen über überfüllte Tierheime ob der jedes Jahr zu den Sommerferien ausgesetzten und aufgefundenen Haustiere, feierte das Tierheim Friederikenstraße am Sonntag, 5. August 2018, sein traditionelles Sommerfest mit einem Tag der offenen Tür.
Ein abwechslungsreiches Programm erwartete die vielen Gäste über den Tag.
Begonnen hatte der Tag mit einer Haustiersegnung und einer kleinen Andacht durch Gemeindereferent Stefan Horn.
Eine Tombola lockte über den Tag laufend mit Losglück, Infostände auf dem Parkplatz des Tierheims wurden von einem Flohmarkt, ebenfalls rund ums Haustier, ergänzt.
Parallel zu den terminierten Tierheimführungen gab es ein Hunderennen in der "offenen Klasse", sprich jeder Besucher konnte seinen Hund melden. Genauso wie bei diesem Hunderennen der Spaß an der Sache im Vordergrund stand, gab es eine Aktionsfläche kurzweilig für Kinder.
Während am Vormittag die freiwilligen Freunde und Mitarbeiter des Burgdorfer Tierheims noch vollauf damit beschäftigt waren, das leibliche Wohl der zu erwartenden Besucher vorzubereiten, erklärte Stefan Horn von der katholischen St. Nikolaus-Gemeinde auf dem Hundeplatz zum Verständnis einer Haustiersegnung.
In Norddeutschland ist dieses zwar eher selten, sei es aber in süddeutschen, beziehungsweise südeuropäischen, vorwiegend katholisch geprägten, Länder durchaus üblich. Hintergrund sei hauptsächlich die Nähe landwirtschaftlich bedeutender Nutz- und Haustiere und ihre damit existentielle Daseinsbedeutung vor allem in bäuerlich geprägten Gemeinwesen.
Das natürlich der Hund als Bewacher des Hofes und die Katze als Mäusefänger, und somit Bewacherin der Korn- und Lebensmittelvorräte umhin genauso bedeutende Mitglieder der christlichen Gemeinschaft seien, wie Kuh, Schwein, Rind, Pferd, böte sich dieses Segnungsangebot an einem solchen Sommerfesttag im Tierheim durchaus an.
Nach der Segnung von Tier, Frauchen und Herrchen gab die Stille auf dem Platz, vor der offiziellen Eröffnung des Sommerfestes um 11 Uhr, Stefan Horn noch die Gelegenheit für eine kurze und musikalisch begleitete Andacht.
Ute Grabbe vom 2018 jüngst in Burgwedel gegründeten Verein Handicap-Hunde und Freunde (www.handicap-hunde.com) nahm mit Schäferhund-Mischling Bonny den Segen in doppelter Hinsicht an.
Anlass der Vereinsgründung war Hündin Leni, wie man der Facebook-Seite des Vereins entnehmen kann, die mit einer Wirbelfraktur nicht laufen konnte und damit verbunden inkontinent war, sowie der Entscheidung zur Frage wie einem solch behinderten Tier eventuell doch ein Zuhause zu geben sei und der damit verbundene Suche nach Menschen, die mit "solchen Hunden" zusammenzuleben gelernt haben und ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergeben wollen.
