Am vergangenen Freitagmorgen, 10. August 2018, haben Ermittler des Zentralen Kriminaldienstes mehrere Wohnungen durchsucht und einen 26-Jährigen festgenommen. Er wird unter anderem verdächtigt, gegen Geld stellvertretend für andere Personen, die der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig sind, theoretische Führerscheinprüfungen abgelegt zu haben..
Umfangreiche Ermittlungen der Polizei hatten die Beamten auf die Spur des 26-Jährigen gebracht. Er steht im Verdacht, in mehreren Fällen für andere Personen, die nicht oder nicht ausreichend deutsch sprechen, die theoretische Führerscheinprüfung abgelegt, dafür Geld kassiert und seinen "Kunden" so zu unberechtigt erworbenen Führerscheinen verholfen zu haben. Darüber hinaus wird ihm zur Last gelegt, weitere "Stellvertreter" – sie ähnelten den jeweiligen Führerscheinaspiranten und nutzten deren Originalausweisdokumente – für die Prüfungen vermittelt zu haben.
Vergangenen Freitag durchsuchte die Kripo gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Hannover im Bereich Lehrte insgesamt vier Wohnungen, stellte dabei umfangreich Beweismittel (unter anderem Handys, Dokumente sowie Bargeld) sicher und nahm den mutmaßlichen Drahtzieher fest. Er muss sich wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Fälschens beweiserheblicher Daten verantworten.
Ein Haftrichter erließ gegen den 26-Jährigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover einen Untersuchungshaftbefehl. Nach derzeitigem Kenntnisstand haben mehrere "Stellvertreter" für rund 30 "Kunden" die theoretischen Führerscheintests absolviert. Die Ermittlungen dauern an.