Burgdorf

Mit Aufklebern gegen Gewalt

[BURGDORF]

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November bringt das bundesweite Hilfetelefon das Thema "Gewalt an Frauen" auf die öffentliche Tagesordnung. Die Gleichstellungsbeauftragte und der "Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt" in Burgdorf unterstützen die Aufkleber-Aktion des Hilfetelefons unter dem Motto "Du bist nicht allein". Die Aufkleber mit der Nummer des Hilfetelefons sollen zunächst an allen Spiegeln in der Verwaltung zu finden sein und Frauen darin bestärken, sich Rat und Hilfe zu holen.

"Flächendeckend jeden Spiegel zu bekleben, der öffentlich zugängig ist, ist unser Ziel. Es wäre klasse, wenn auch andere Einrichtungen, Kirchen, Vereine, Geschäfte, Restaurants und Cafés an der Aktion teilnehmen", wünscht sich Petra Pape. Ein Statement gegen Gewalt an Frauen zu setzen und Betroffenen zu zeigen, dass es Wege aus der Gewalt gibt, sei nur mit einem kleinen Aufwand verbunden, könne aber große Wirkung erzielen, darin sind sich die Teilnehmenden des Arbeitskreises einig.

Oft koste es große Überwindung, sich an eine Beratungsstelle zu wenden. Außerdem wissen Frauen oftmals nicht, wohin sie sich wenden können. Der Aufkleber soll gewaltbetroffenen Frauen Mut machen, sich an das Hilfetelefon zu wenden. Unter der Notrufnummer 08000116016 finden Sie rund um die Uhr Beratung und Unterstützung – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr, in 17 Sprachen.

"Jede und jeder kann dabei mithelfen, die Situation zu verbessern. Wir zeigen Betroffenen einen Ausweg aus der Gewalt – und machen Mut für den ersten Schritt, indem wir auf Unterstützungsangebote wie das Hilfetelefon hinweisen," begrüßt Bürgermeister Alfred Baxmann die Aktion.

In Deutschland waren im vergangenen Jahr fast 139.000 Personen Opfer versuchter oder vollendeter Gewalttaten wie Mord und Totschlag, Körperverletzungen, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Bedrohung, Stalking und Nötigung, Zuhälterei und Zwangsprostitution. 82 Prozent der Opfer sind Frauen und knapp die Hälfte von ihnen lebte in einem Haushalt mit ihrem Peiniger. Häufiger als jeden dritten Tag wird, statistisch betrachtet, in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder dem Ex getötet. 2017 starben so insgesamt 147 Frauen, ergab die kriminalstatistische Auswertung von Partnerschaftsgewalt durch das Bundeskriminalamt.

Die Dunkelziffer ist hoch. Expertisen sagen, dass jede dritte Frau in Deutschland von Gewalt betroffen ist. Die erste deutschlandweite Studie zu Häuslicher Gewalt gegen Frauen, die 2017 erschien, beziffert jährliche Kosten auf 3,8 Milliarden Euro.

Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, kann die Aufkleber kostenfrei anfordern unter www.Hilfetelefon.de oder bei der Gleichstellungsbeauftragten Petra Pape unter Pape@Burgdorf.de.

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