Werner Pauke zum neuen Zugführer des Historischen Löschzugs Burgdorf gewählt
Nach zwölf Jahren hat der Historische Löschzug Burgdorf einen neuen Zugführer. Der bisherige Inhaber, Helmut Laue, stellte sich nach seiner zweiten Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. Die Mitglieder wählten auf der Jahreshauptversammlung am heutigen Sonnabend, 23. November 2018, Werner Pauke, bislang stellvertretender Zugführer, zu seinem Nachfolger, der nun die nächsten sechs Jahre den Historischen Löschzug leiten wird. Über seine Einsetzung muss nach dem Vorschlag der Mitgliederversammlung nun noch das Stadtkommando entscheiden.. Nachwuchssorgen plagen den Historischen Löschzug Burgdorf (www.historischer-loeschzug.com), der vor 42 Jahren gegründet wurde und vor allem durch seine "Einsätze", die Vorführungen des Feuerlöschwesens im vergangenen Jahrhundert, bekannt geworden ist.
So war der Löschzug im abgelaufenen Berichtsjahr vor allem in der Mitgliederwerbung in den Ortsfeuerwehren Burgdorfs unterwegs. 63 Mitglieder zählt der Löschzug und Werner Pauke rief nach seiner Wahl zum neuen Löschzugführer das primäre Ziel aus: "Die Traditionsbewahrung des Feuerlöschwesens. Wir müssen wieder Sollstärke erreichen, die wir heute nicht mehr haben". Es sei wichtig, dass der Historische Löschzug neu aufgestellt und die Weichen für die Zukunft gestellt werden.
Der 1. Stadtrat der Stadt Burgdorf, Lutz Philipps, zeigte in seinen Grußworten deutlich die Entwicklung auf: 2014 seien es noch 91 Mitglieder gewesen, im vergangen Jahr 68 und in diesem Jahr 63. Dabei trete niemand freiwillig aus, vielmehr sei der Mitgliederrückgang auf gesundheitliche Probleme oder Tod zurückzuführen, wie Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer erklärte. Er sprach im selben Zug nicht nur seinen Dank aus, sondern auch den des Regionsbrandmeisters Karl-Heinz Mensing, denn der Historische Löschzug Burgdorf wartete beim Landesfeuerwehrtag in Lüneburg mit einer Ausstellung auf, "über die es viele positive Rückmeldungen gab", so Heuer.
Mit mehr Mitgliedern wolle der Historische Löschzug dann auch wieder mehr Darbietungen zeigen: "Wir sind hierbei jedoch keine Schausteller, sondern repräsentieren die Feuerwehr", so Werner Pauke.
Sein Vorgänger Helmut Laue war zwölf Jahre Zugführer, davor 20 Jahre stellvertretender Zugführer und zudem 30 Jahre Gruppenführer der Gruppe aus Dachtmissen. Zudem besteht der Historische Löschzug aus Gruppen der Ortsteile Burgdorf, Heeßel, Ramlingen/Ehlershausen und Schillerslage. Letzte beide waren in diesem Jahr auf dem Dreschefest in Schillerslage wie auch auf dem Erntefest in Ramlingen mit den Handdruckspitzen aus dem 19. Jahrhundert zu vertreten.
Ihren Dank an den Historischen Löschzug im Allgemeinen und Helmut Laue im Besonderen sprachen der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Burgdorf, Matthias Paul, der Feuerwehrausschussvorsitzende Armin Pollehn, der 1. Stadtrat Lutz Philipps wie auch Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer aus. "Es wird Zeit für neue Luft", so der scheidende Zugführer Helmut Laue. Er erhielt zudem vom Stadtbrandmeister und dem stellvertretenden Ortsbrandmeister von Burgdorf, Simon Grabow, ein Geschenk für seine langjährige Führungstätigkeit.
Wie wichtig es sei, die Tradition zu pflegen, stellte der stellvertretende Bürgermeister Matthias Paul heraus: Kaum eine andere Organisation hätte eine solch lange Tradition und stehe "auf größerem historischen Fundament". Er erinnerte an die Teilnahme einer Feuerwehr-Gruppe aus Burgdorf an der Weltausstellung in Turin 1911. Drei Jahre später brach der 1. Weltkrieg aus und eben diese Teilnehmer der Weltausstellung standen sich "in den Schützengräben gegenüber". Es sei in den historischen Dimensionen zu erkennen, wie gut der Frieden sei und somit sei es wichtig, das Gedächtnis wach zu halten. Zudem würde der Historische Löschzug einen "wichtigen Dienst für unsere Stadt" leisten.
Auch Armin Pollehn, Feuerwehrausschussvorsitzender, hob den hohen Stellenwert des Löschzuges als "Repräsentant unserer Stadt" hervor. Auch mache er sich Sorgen über die Mitgliederentwicklung und sei offen für Vorschläge, diesen nunmehr 42 Jahren alten Löschzug historisch interessierten Menschen näher zu bringen. In einer längeren Ausstellung im Stadtmuseum könne man beispielsweise die Feuerwehr-Tradition gut der Bevölkerung zeigen, schlug Pollehn vor.