Mit 5:5 Stimmen hat der Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport der Stadt Burgdorf am heutigen Dienstag, 4. Dezember 2018, keine klare Entscheidung zur Errichtung einer Sekundarstufe II innerhalb der IGS Burgdorf treffen können. CDU , FDP, AFD und WGS waren gegen die Beschlussvorlage, SPD, Grüne, Freie Burgdorfer und der Elternvertreter stimmten dafür. Schülervertreter wie auch Lehrervertreter enthielten sich in der Abstimmung. Nun ist es fraglich, wie der Rat der Stadt Burgdorf in der kommenden Woche darüber entscheiden wird. SPD, Grüne und Freie Burgdorfer haben eine hauchdünne Mehrheit von einer Stimme.
Schon zu Beginn der Sitzung war ersichtlich: Es geht um ein wichtiges Thema, denn der Schlosssaal reichte kaum aus, die Mitglieder des Ausschusses wie auch die vielen Besucher, die sich sichtlich mehrheitlich für die Oberstufe der IGS aussprachen, aufzunehmen. Und so begann eine muntere Diskussion mit Redebeiträgen aller Parteien über das Für und Wider einer Oberstufe innerhalb der IGS.
Die Befürworter sahen die Dinge vor allem aus der Sicht der Schüler. Der Ausschussvorsitzende Hartmut Braun (Grüne) könne sich eine IGS ohne Oberstufe genauso wenig vorstellen wie Rüdiger Nijenhof von den Freuen Burgdorfern, der sagte: "Eine IGS ohne Oberstufe ist keine IGS sondern eine Oberschule". Ihrer Stimme enthielten sich der Lehrervertreter sowie der Schülervertreter. Der Elternvertreter hingegen stimmte für die Beschlussvorlage.
Aber so wie es Befürworter gab, gab es auch Gegner: Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Mirco Zschoch sehe eine Sekundarstufe II in der IGS als Nachteil für das Gymnasium Burgdorf, das in seinen Profilen durch das weitere Angebot der IGS geschwächt werden würde. Finanzielle Bedenken führten Kurt-Ulrich Schulz (WGS) und Thomas Dreeskornfeld (FPD) an. Letzterer fragte sich, ob es nicht noch einen alternativen Weg geben könnte, statt zwischen A und B zu entscheiden.
Am Ende hatte der Ausschuss genau diese Sichtweise wiedergegeben: Keine Mehrheit für die Oberstufe. Aber auch keine überwiegende Ablehnung. Formal kann der Beschluss als Ablehnung betrachtet werden, da er keine Mehrheit hatte. Doch da im Verwaltungsausschuss eine Mehrheit für die Oberstufe zu erwarten ist, kann auch diese, wenn auch nur mit einer Stimme, im Stadtrat zu erwarten sein. Dieser tagt am kommenden Donnerstag, 13. Dezember 2018. Dann erneut im Schloss am Spittaplatz. Hier könnten dann noch mehr Besucher als am heutigen Dienstag zu erwarten sein.
Eine Entscheidung hat der Ausschuss allerdings zusammen mit dem Ausschuss für Umwelt, Stadtentwicklung und Bau treffen können: Der Neubau der IGS soll einem Totalunternehmer übertragen werden, da dieser finanzielle Vorteile bringe. Einstimmig stimmten beide Ausschüsse für dieses Vorgehen.
