Am gestrigen 3. Adventssoannabend ging im Stadthaus Burgdorf beim "Swingin’ Hot Christmas" die Post ab. Die Berliner "Lenard Streicher Band" war auf Einladung der Jazzfreunde Altkreis Burgdorf erstmalig in der Region zu Gast. Obwohl die wenigsten Gäste die Band kannten, war der JazzSalon überfüllt und es blieb nur eine kleine Tanzfläche. Auf dieser und in der Eingangshalle tanzten die Paare von der ersten Nummer an. Darunter wieder viele weit angereiste Swingtänzer.
Bandleader Lenard Streicher ist eine "Rampensau" und er sein Publikum schnell im Griff. Mit einer dynamischen Mischung aus eigenen und klassischen Swing-, Boogie-, Jump and Jive und Rockabilly Titeln reißt die Band die Besucher sofort mit.
Christian Weichert (p, voc, "Jive Sharks"), Karl Engelhardt (ts, perk., harp, voc), Moe Jaksch (b, voc), Florian Achatzy (d), und Lenard Streicher (gt, voc) sind ein eingespieltes harmonisches Team. Man sieht ihnen an, dass sie selbst großen Spaß an ihrer Musik haben. Es ist von Anfang an spannend, wie die hochprofessionell auftretenden Herren die Titel unterschiedlichster Stilrichtung darbieten und sie durch humorvolle lockere Sprüche verbinden.
Schon beim dritten Titel stehen die "neuen" Fans, klatschen, singen mit – und Lenard tanzt mit Evelyn. Von da an reiht sich ein Höhepunkt an den nächsten: Christian Weichert überrascht mit "I Got A Woman" von Ray Charles und "C’est la Vie" von Chuck Berry. Lenard wird zu Elvis mit "Blue Suede Shoes". Und es folgen "Pennies From Heaven" (Louis Prima), "Shake Baby Shake" (Jerry Lee Lewis) oder "I’m Walking" (Fats Domino). Und alle stimmen ein bei "Jingle Bells". Kein Wunder, dass bei dieser Hochstimmung drei Zugaben gefordert werden. Der ungewöhnlich heiße Abend endet mit "Just A Gigolo".
Die Band gastiert häufig in Berlins Kultkneipe "Yorkschlösschen" – zum Beispiel jedes Jahr zu Silvester. Und auch in Burgdorf wünschten sich die Besucher ein Wiedersehen mit dieser sympathischen Band, aber dann im großen Saal.
