Feuerwehr Lehrte setzt mit Abrollcontainer auf neues Konzept
In einer kleinen Feierstunde hat die Stadtfeuerwehr Lehrte am heutigen Sonnabend, 16. Februar 2019, ein neues Wechselladerfahrzeug wie auch einen Abrollbehälter „Gefahrgut“ in Dienst gestellt. Exakt 661.144,73 Euro hat die Stadt Lehrte hierfür ausgegeben.. "Wir setzen hiermit auf ein völlig neues Fahrzeugkonzept", erklärte Stadtbrandmeister Jörg Posenauer vor rund 70 Gästen, darunter Lehrtes Bürgermeister Klaus Sidortschuk, Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing, Brandschutzsabschnittsleiter Detlef Hilgert, Burgdorfer Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer, Uetzes Gemeindebrandmeister Tobias Jacob, Sehndes stellvertretender Stadtbrandmeister Diethelm Huch, Vertreter des Stadtrates und Mitglieder der Lehrter Ortsfeuerwehren.
Mit dem Wechselladerfahrzeug, einem MAN mit 440 PS, sei nun "größtmögliche Flexibilität möglich. Zudem habe dieses einen Kran, um an Einsatzstellen auch Dinge über Hindernisse hinweg zu heben, wie beispielsweise auf größeren Schadenslagen auf der Autobahn. Fahrzeug und Kran hätten rund 270.000 Euro gekostet.
Der erste nunmehr ebenso in Dienst gestellte Abrollcontainer, ein weiterer für die technische Hilfeleistung sei in Beschaffung, komme bei Gefahrguteinsätzen zum Eisnatz. Der Container selbst hat mit 171.000 Euro zu Buche geschlagen, weitere 172.000 Euro sind in die Beladung geflossen. Das bisherige Gefahrgutfahrzeug war 23 Jahre alt und hatte mehrere technische Mängel, die eine Reparatur nicht mehr wirtschaftlich machen ließen.
"Heute ist ein guter Tag für die Feuerwehr Lehrte", so Bürgermeister Klaus Sidortschuk, der betonte, dass dieses nun nach den Drehleitern das teuerste Feuerwehr-Fahrzeug im Stadtgebiet sei. Er wünschte den Einsatzkräften "allzeit gute Fahrt" und bedankte sich bei den ehrenamtlichen Feuerwehrkräften, die es erst möglich gemacht hätten, dass "das Fahrzeug heute hier steht, denn alles wurde in der Freizeit gemacht".
Mit dieser Ausstattung könne sich die Lehrter Feuerwehr in der Region "sehr gut sehen lassen". Er betonte, dass die Feuerwehr das bekomme, was sie brauche und auch der Rat dahinterstehe. Angesprochen, dass das Fahrzeug ja ein "schönes Spielzeug" sei, konterte er: "Das ist kein Spielzeug, sondern notwendige Ausstattung". Und gerade Gefahrgut "ist und bleibt gefährlich".
Dank sprach auch Stadtbrandmeister Jörg Posenauer den Einsatzkräften aus, die bei der Beschaffung mitgewirkt haben: So hob er den Einsatz von ABC-Zugführer Oliver Krebs, seinem stellvertretender Jörg Campen sowie Stadtausbildungsleiter Steffen Neumann hervor, "die viel Arbeit reingesteckt haben".
Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing lobte die Stadt Lehrte als ein "gutes Beispiel in der Region Hannover", die in derartige Ausrüstung investiere. Es gäbe nicht viele Kommunen, die dieses täten und forderte auf, diese Investitionen, die wie in diesem Fall auch überregional zum Einsatz kämen, auch zu unterstützen. So sei auf Regionsebene zu prüfen, inwieweit "die Förderrichtlinien noch so gerecht sind". Der neue Abrollbehälter "Gefahrgut" soll bei Einsatzlagen mit Gefahrstoffen in Lehrte, Burgdorf, Sehnde und Uetze ausrücken.
Nach der offiziellen Schlüsselübergabe von Bürgermeister Klaus Sidortschuk an den Stadtbrandmeister und weiter an den ABC-Zugführer konnten sich alle Interessierten Fahrzeug, Abrollcontainer und Beladung genauer ansehen und erklären lassen. Dass schnell 171.000 Euro für die Beladung zusammenkämen, sei schon alleine daran ersichtlich, dass "eine Schaufel aus Kupfer-Beryllium mal eben 200 Euro oder eine Pumpe 20.000 Euro kostet", so Posenauer. Denn: Die Geräte müssten beispielsweise auch Säuren und Laugen aushalten können, zudem sind die Geräte funkenfrei, weswegen es mit einer "normalen" Schaufel nicht getan sei.