Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Wedemark informiert zum Equal Pay Day
Am kommenden Montag, 18. März 2019, ist der diesjährige Equal Pay Day. Er markiert jährlich den Tag, bis zum dem Frauen in Deutschland im Durchschnitt umsonst arbeiten. Silke Steffen-Beck, Gleichstellungsbeauftragte der Wedemark, zeigt Fakten auf, die die Ungleichbehandlung der Frauen verdeutlichen.
"Frauen kämpfen weiterhin Jahr für Jahr für mehr Lohngerechtigkeit. Ein Blick auf die Fakten macht die Ursachen dafür deutlich", leitet Silke Steffen-Beck ihre Aufzählung ein. Frauen verdienten in Deutschland im Durchschnitt ein Fünftel weniger als die Männer, zitiert die Gleichstellungsbeauftragte den "Fakten-Check Gleichstellung" der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen. Nur ein Viertel der Führungskräfte in den obersten Etagen der privaten Wirtschaft seien mit Frauen besetzt. "Schon bei den Kleinen in unserer Gesellschaft zeigt sich, dass Mädchen der vierten Klassen ein Viertel weniger Taschengeld erhalten als ihre männlichen Klassenkameraden", mahnt Steffen-Beck.
Um Familien-, Pflege- und Betreuungsaufgaben wahrnehmen zu können, arbeiteten auch 2019 mehr Frauen in Teilzeit als Männer. Als Folge daraus erhielten Frauen nur halb so viel Alterssicherungsleistungen als Männer. "Sie sind somit von einem erheblich größeren Risiko von Altersarmut bedroht", führt Steffen-Beck weiter aus.
"Eine private, finanzielle Altersabsicherung innerhalb der Partnerschaft für die Partnerin oder den Partner, die oder der diese Aufgaben übernimmt und der erwerbstätigen Person damit den Rücken frei hält, erwägen leider die wenigsten", sagt die Gleichstellungsbeauftragte Steffen-Beck. "Dabei verwenden Frauen täglich anderthalbmal so viel Zeit für unbezahlte Familienaufgaben wie Männer, das wäre fair".
Gleichstellung von Frauen und Männern ist in der Verfassung festgeschrieben. "Der Verfassungsauftrag muss erfüllt werden" erinnert sie weiter, "aber die Schritte dahin sind viel zu klein".
Der Fakten-Check Gleichstellung, herausgegeben von der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen sowie von der Region Hannover, liegt im Rathaus-Foyer zur Abholung aus.