Region Hannover

Wolfsriss im Landkreis Nienburg: „Gefahr durch Wolf steigt massiv“

[ALTKREIS]

"Am 15. Juni sind auf einer Weide im Landkreis Nienburg zwei etwa 400 Kilogramm schwere Hannoveraner gerissen worden. Für diesen Riss ist sehr wahrscheinlich das Rodewalder Rudel verantwortlich. In der Region Hannover entsteht durch diese Geschehnisse eine völlig neue Sachlage bezogen auf die Wolfsgefahr. Einerseits handelt es sich bei diesen Pferden um große, kräftige Tiere, andererseits standen sie auf einer Weide mit acht weiteren Hannoveranern, die allesamt zwischen 400 und 600 Kilogramm wiegen", wie de stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion Region Hannover, Oliver Brandt, mitteilt.

"Die Gefahr durch den Wolf ist massiv gestiegen. Ein ‚Weiter so‘ darf es nicht geben. Der Wolf muss schnell ins Jagdrecht aufgenommen werden. Denn die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht würde die Entnahme einzelner Tiere deutlich erleichtern. Wenn ein Wolf Weidetiere angreift, muss er bejagt werden dürfen", erklärt Brandt.

Das Land Niedersachsen hat im April die Jagd auf den Rüden des Rudels ("GW717m") eingestellt, weil sie mehr als ein Jahr erfolglos war. "Das Tier hat immer wieder Nutztiere gerissen", so Brandt. Umweltminister Olaf Lies (SPD) begründete die Entscheidung damit, dass es in der Region seit Juli 2019 keine Risse mehr gegeben habe.

"Nach diesem schrecklichen Vorfall zeigt sich, dass es eine schwerwiegende Fehlentscheidung von Olaf Lies gewesen ist, die Jagd auf den Rüden einzustellen. Es ist nur schwer nachvollziehbar, dass erst Schlimmes passieren muss, bis die richtigen Schlüsse gezogen werden. Einen solchen Fall wie in Nienburg möchte ich nie wieder erleben. Die Region Hannover ist Pferderegion, das muss auch so bleiben. Es kann nicht sein, dass die Angst bei Reiterinnen und Reitern immer mehr zunimmt und die Politik schaut tatenlos zu", so der Regionsabgeordnete für den Wahlbereich Lehrte, Burgdorf und Uetze Oliver Brandt.

In der Region Hannover seien bisher rund 80 Nutztiere gerissen worden und es sei davon auszugehen, dass diese Zahl größer werde, so Brandt. "Aktuell lässt die Politik die Besitzerinnen und Besitzer von Weide- und Nutztieren mit diesem Problem ziemlich alleine. Deswegen ist es sinnvoll – neben der Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht und die maximale Anzahl von Wölfen für einen bestimmten Bereich festzulegen – auch über eine Erhöhung der Kostenerstattung für ausgebildete Herdenschutzhunde nachzudenken", erklärt er.

"Die Kosten für einen ausgebildeten Herdenschutzhund liegen bei knapp 5.000 Euro. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) unterstützt die Anschaffung eines solchen zertifizierten Hundes mit einem 80-prozentigen Zuschuss. Die Erhöhung dieses Zuschusses kann dabei helfen, dass der Schutz vor dem Wolf steigt", so Oliver Brandt abschließend.

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