Burgdorf

Feuer bringt Burgdorfer Einsatzkräfte bis an ihre Belastungsgrenze

[BURGDORF]

Vor einer großen Herausforderung standen am gestrigen Sonnabend, 29. August 2020, zehn Feuerwehrkräfte aus dem Burgdorfer Stadtgebiet, die bei der Firma FeuReX in Helmstedt in einem Realbrandcontainer übten. Die ehrenamtlichen Brandbekämpfer wurden hierbei bis an ihre Belastungsgrenze gebracht und zum Teil auch über diese hinaus..

In der feststoffbefeuerten Anlage wurde ein Zimmerbrand in einem Bungalow simuliert. Aus der geschlossenen Eingangstür quoll dichter Rauch. Für die Trupps hieß es: Menschenrettung und Brandbekämpfung beim Basismodul "Wärmegewöhnung II". Er baut auf dem ersten Teil der Ausbildung auf, an denen die Burgdorfer Feuerwehrkräfte Ende Juni teilnahmen. Es war die dritte Realbrandausbildung von Burgdorfer Feuerwehrkräften bei der Firma FeuReX in Helmstedt. Eine vierte folgt im Oktober.

Nach dem Betreten der Anlage wurden die Einsatzkräfte sofort von dichtem Rauch umhüllt, die Sicht war nun auf wenige Zentimeter reduziert. Mit ihrer rund 20 Kilogramm schweren Ausrüstung ging es unter Atemschutz durch die Räume der Anlage, in der so manches schweißtreibendes Hindernis die Einsatzkräfte forderte. Ohne Sicht konnte sich nur durch Vorantasten orientiert werden, die Wärme im ersten Bereich war mit rund 50 Grad Celsius bereits drückend.

Je näher die Einsatzkräfte dem Brandraum kamen, desto höher stiegen auch die Temperaturen. "Das ist unangenehm", hatte ein Ausbilder in der Vorbesprechung bereits angekündigt. Wichtig sei es daher, "den inneren Schweinehund zu überwinden und die Situation zu meistern", erklärte er.

Auch wenn der Fluchtinstinkt im Angesicht des Feuers mit Temperaturen von mehreren hundert Grad groß ist: Die Trainer von FeuReX führten die Teilnehmer unter kontrollierten Bedingungen an ihre Grenzen und zum Teil auch darüber hinaus. So wissen die Einsatzkräfte im Ernstfall, wo ihre eigenen persönlichen Grenzen sind und wie der Körper auf die Hitze reagiert. Auch das Vertrauen in die eigene Schutzausrüstung wurde hierbei intensiviert.

Die Rauchgaskühlung wie auch das Vorgehen bei der Brandbekämpfung wurde anschließend im Brandraum, damit sich die Einsatzkräfte bei einem realen Feuer nicht selbst in Gefahr bringen. Eine nicht vorhandene Abluftöffnung und das Aufbringen von zu viel Wasser kann die Luft im Raum schnell zu einer Atmosphäre verwandeln, wie sie in einem Dampfkochtopf herrscht. Der heiße Dampf dring dabei in die Schutzkleidung ein zudem wird die Sicht weiter verringert. Wissen, welches die Einsatzkräfte verinnerlichten konnten.

Nach rund 25 Minuten konnten die Trupps "Feuer unter Kontrolle" melden und die Anlage schweißgebadet und erschöpft verlassen. "Das waren wichtige Eindrücke, die man sonst bei der Ausbildung am Standort nicht trainieren kann", urteilten die Teilnehmer einvernehmlich. Auch konnten sie wichtige Tipps und Vorgehensweisen erlernen, die ihnen bei einem Brandeinsatz zukünftig helfen können.

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