FDP informierte sich bei einer Fahrrad-Tour durch die Burgdorfer Ortschaften
Eine sportliche Gelegenheit für Bürgergespräche boten FDP-Kandidaten für den Rat der Stadt Burgdorf: per Fahrrad ging es klimafreundlich und CO2-neutral und nach Rücksprache mit der Region Hannover Corona-konform durch die Ortschaften.
Start war beim Lahmann’s Hof in Otze. Weiter führte der mehr als 17 Kilometer lange Weg über Weferlingsen, Dachtmissen, Hülptingsen bis nach Sorgensen. Mehr als 20 Teilnehmer, darunter auch ganz junge im Kita- und Schulalter, informierten sich so über Burgdorfs Radwege, Hofläden und Landwirtschaft.
Die Spitzenkandidatin für die Regionsversammlung, Anika Lilienthal, erklärte, dass "die weitverbreitete Ansicht über bestehende Monokultur in der deutschen Landwirtschaft nicht mit der Realität übereinstimmt, denn Spargel- oder Erdbeerfelder zählen zur Dauerkultur. Sie werden nicht jedes Jahr neu angepflanzt. Anbauwechsel durch Mehrfelderwirtschaft ist allein schon aus Ertragsinteresse für die Landwirtschaft ein Selbstverständnis, hinzu kommen eigens für die Insekten angelegte Blühstreifen und Felder."
Dr. Vehling wollte dann wissen, woher Frau Lilienthal das fundierte Wissen hat, ob sie einen landwirtschaftlichen Hintergrund hätte? "Auch ich bin nur Konsumentin, doch seit ich im November 2019 die 500 Trecker hier in Burgdorf um ihre Höfe hab kämpfen sehen, kämpfe ich mit und da lernt man viel, wenn man die Landwirte fragt", antwortete sie auf die Frage.
Das bestätigte auch Landwirt Kurt-Heinrich Schweer in Hülpingsen. Er lud alle Fahrradfahrer zu einem Besuch seines Hofes ein. Besonders der bereit gestellte Kartoffelroder und Trecker, die frisch am Morgen in Sorgensen im Ernteeinsatz waren, hatten es den Kindern angetan. Fasziniert erfuhren die Besucher von dem Unterschied zwischen "Pommeskartoffeln", die der Hof auch für McDonalds produziert, und den Speisekartoffeln für den Direktverkauf in seinem neuen Hofladen an die Verbraucher. Auf 30 Hektar von insgesamt 150 baut der Hof die Knolle an. "Monokultur entspricht aber nicht dem Prinzip der Nachhaltigkeit", sagt Schweer. Daher wechselt er in der Fruchtfolge mit Getreide wie Brotroggen für Wasa, Gerste , Hafer, auch Zuckerrüben, Zwiebeln, Kürbis und ab nächstem Jahr zudem Dinkel.
Das konnten die Tour-Teilnehmer nur bestätigen und "bedauerten das Höfesterben, von dem auch Burgdorf enorm betroffen ist. Landwirtschaft muss weiterhin ein attraktiver Beruf sein und bleiben, denn sie produzieren die hochwertigsten Nahrungsmittel hier in Deutschland", so der Tenor der Teilnehmer.
Nach einer weiteren kleinen Strecke endete die Tour bei einem Ausklang und weiteren Gesprächen in der Schützenkate in Sorgensen.