Grüne fordern: „Lichtverschmutzung in Isernhagen reduzieren“
"Eine Art der Umweltverschmutzung ist die zunehmende Lichtverschmutzung, auch Lichtsmog genannt. Die dauernde Abwesenheit völliger Dunkelheit durch nächtliche, künstliche Beleuchtung wirkt sich negativ auf den natürlichen Biorhythmus von Insekten, Vögel, Pflanzen, Säugetiere und Menschen aus – und dies selbst in geringen Dosen. Dadurch verschwinden täglich Insekten, was wiederum die natürliche Nahrungskette der Vögel und anderer empfindlich stört. Die Insekten fehlen immer stärker auch als Bestäuber im heimischen Garten, Balkon und in der Landwirtschaft", so die Grünen in Isernhagen. Und genau in diesen Punkte setzte die Grüne Fraktion mit einem Antrag an.
Der "Masterplan Straßenbeleuchtung" aus dem Jahr 2009 beinhaltet bereits hauptsächlich energiesparende Maßnahmen. "Dieser soll erweitert und ergänzt werden, um insektenfreundlichere Leuchtensysteme, ohne das Sicherheitsbedürfnis der Menschen bei Dunkelheit zu vernachlässigen", so die Grünen.
Konkret ging es in dem grünen Antrag um folgende Punkte, die vom Gemeinderat auch beschlossen wurden: Den Einsatz von Leuchten mit einer Farbtemperatur von 2.000 bis 3.000 Kelvin in neuen Wohngebieten. Den Einbau von Leuchtensystemen mit vorauslaufender Beleuchtung im Gemeindegebiet bei Sanierung und Neubau von Straßen und Gehwegen. Und dieAufklärung sowie Sensibilisierung der Menschen und Unternehmen in Isernhagen durch Informationen über Lichtverschmutzung und insektenfreundlichen Beleuchtung.
"Allerdings lehnten CDU und SPD gedruckte Information in Form von Faltblättern ab, aber die Verwaltung soll andere Medien nutzen. Dies ist allerdings noch nicht umgesetzt, obwohl der Ratsbeschluss schon am 16.Dezember 2021 erfolgte", so die Grünen.
"Gerne hätten wir noch eine weitere Forderung in den Antrag aufgenommen: Abschaltung von Straßenleuchten unter Berücksichtigung des Sicherheitsbedürfnis in untergeordneten Bereichen in wenigen Nachtstunden außerhalb der Wohngebiete, zum Beispiel Parkplätze, Schulen. Allerdings kristallisierte sich in der vorherigen Ausschußsitzung eine Ablehnung der Mehrheit heraus. Um den gesamten Antrag nicht zu gefährden, haben wir auf diesen Punkt verzichtet", erklären die Grünen.
Sie ergänzten: "Insgesamt konten wir mit unserem grünen Antrag eine Reduzierung der Lichtverschmutzung voran bringen. Jetzt ist auch Handeln der Verwaltung gefragt. Denn Lichtverschmutzung ist ein Umweltproblem, das man im Gegensatz zu vielen anderen Umweltproblemen relativ einfach eindämmen kann."
Die Grünen geben konkrete Tipps zur Reduzierung der Lichtverschmutzung, die jede und jeder Einzelne umsetzen kann:
- "Bei der Auswahl des Leuchtmittels die Farbtemperaturen von 2700 Kelvin möglichst nicht überschreiten. Je gelber, desto besser!
- Möglichst geringe Lumen-Werte (lm) nutzen. Größere Bodenflächen besser mit mehreren schwachen Lichtquellen ausleuchten, anstatt mit nur einer einzigen sehr, sehr hellen.
- Montagehöhe: Je niedriger, desto besser! Dadurch entsteht weniger Blendung und Streuverluste in die Umgebung.
- Streulicht zur Seite und vor allem nach oben vermeiden.
- Bewegungsmelder statt Dauerlicht.
- Licht nur zur Wegesicherheit und Orientierung nutzen".
"All das schützt tag- und nachtaktive Lebewesen, hält Insekten vom Haus fern, lässt den Sternenhimmel wieder erstrahlen und spart auch noch jede Menge Energie", so die Grünen abschließend.