Für viele Menschen wird es mittlerweile als selbstverständlich angesehen, dass schwule, lesbische, bisexuelle, trans, nonbinäre und queere (LGBTQIA) Menschen existieren. "Dennoch gibt es auch im Jahr 2023 immer noch Menschen, die deren Existenz leugnen, als psychische Krankheit abstempeln, angreifen oder versuchen auszulöschen. Das haben uns auch vergangenes Jahr wieder diverse Vorkommnisse wie Hetzreden und queerfeindliche Anschläge gezeigt. Dass immer noch viel zu viele Menschen der LGBTQIA-Community feindlich gegenüberstehen, animiert uns als queere Jugendliche und solidarische UnterstützerInnen, auch dieses Jahr weiter auf die Straße zu tragen, dass wir da sind, dass wir queer sind, und dass wir niemals verschwinden werden, egal, wie sehr man uns bekämpft oder versucht unsichtbar zu machen", sagt Eli von Lehrte Solidarisch. "Um uns als Community auch in Lehrte sichtbar zu machen, plant die Jugendgruppe eine CSD-Demonstration im Sommer diesen Jahres. Gemeinsam zeigen wir auf der Straße: Wir sind viele, wir sind laut", so die Organisatoren.
Das Planungskomitee entstand aus der politischen Jugendgruppe "Lehrte Solidarisch", die es sich zur Aufgabe gemacht hat, politische Jugendliche, die mit den verschiedensten Dingen unzufrieden sind, parteiunabhängig zu organisieren und gemeinsam dafür zu sorgen, dass ihre Stimmen gehört werden. Bereits im Januar 2022 organisierte Lehrte Solidarisch, damals eine Initiative gegen Verschwörungsideologien und Rechtsradikalismus in Lehrte, eine Demonstration mit 400 Teilnehmern.
"Alle Gruppen, Vereine und Organisationen, die sich mit uns auf die Grundwerte unserer Organisierung vereinbaren können, sind hiermit dazu aufgerufen, sich dem CSD Lehrte anzuschließen. Gemeinsam gehen wir anschließend in die Planung einer Demonstration im Pride Month (Juni). Dennoch: Wir verstehen uns als unparteiische und antikommerzielle Interessenvertreter*innen queerer Menschen in Lehrte, weshalb wir Parteien und deren Jugendorganisationen sowie Unternehmen gerne dazu aufrufen, an unserer Demonstration teilzunehmen, jedoch nicht als offizielle Unterstützer*innen oder Organisator*innen aufnehmen, um Instrumentalisierung unserer Anliegen oder Pinkwashing zu vermeiden", erklären die Organisatoren.
Die Interessen queerer Menschen auf Straße zu tragen, ist gerade in Lehrte wichtig. Es gibt überall Probleme: Vor allem gibt es wenig Freiräume für queere Jugendliche, in denen sie sich austauschen können, sowie homo- und transfeindliche Äußerungen in der Schule und in Betrieben. Außerdem ist queere Identität kaum sichtbar", meint Jonah aus dem Planungskomitee "CSD 2023". Alle Menschen, die sich einzeln oder mit ihrem Verein an der Planung beteiligen wollen, erreichen die Organisatoren per Mail an mitmachen_csd_lehrte@proton.me oder bei Instagram-Account unter @csd_lehrte.
