Am vergangenen Mittwoch, 5. Juli 2023, hat sich in Höver eine Bürgerinitiative gegen den geplanten Ausbau von 38 Hektar Gewerbeflächen gegründet. 25 Mitstreiter trafen sich zu einem ersten Info-Abend.
Elisabeth Schärling berichtete über die Sachlage: "1999 wurde der Flächennutzungsplan Höver Nord von dem damaligen Sehnder Rat beschlossen. 24 Jahre ist das nun her und Wörter wie Klimawandel, Erderwärmung, Wasserknappheit, und Starkregen, sind real und keine Vokabeln mehr. Eine so große Bebauung mit Hallen, und Industrie würde Höver weiter erwärmen und das in Zeiten, wo es Fördergelder gibt, um die Hitze in den Städten abzumildern. Hameln ist hier ein aktuelles Beispiel (Aufstellung einer Klimakiste). Sehnde wirbt mit dem Wort Familienstadt, leistet sich ein Klimazentrum in Bolzum und ist doch willens, eine kleine Ortschaft wie Höver mit Gewerbe geradezu zu überschütten. Die Gemarkung Höver hat momentan 72 Hektar Gewerbe und Industrie, durch Höver Nord würden wir 110 Hektar ausweisen. Das gesamte Stadtgebiet der Stadt Sehnde umfasst nur 191 ha Gewerbe. Höver inbegriffen. Höver liegt strategisch günstig am Autobahnkreuz von der A7 und A2. Aber ist das ein Grund einem Ort, der ein Drittel aller Gewerbeeinnahmen von ganz Sehnde erwirtschaftet, noch die allerletzten Felder besten Ackerbodens zu versiegeln? 40 Hektar versiegelter Boden bedeuten 2 Grad Temperatur Erhöhung. Versiegelte Flächen nehmen das Regenwasser nicht mehr auf. Deutschland gehört mittlerweile zum Wassernotstandsland. Die Welt hat sich verändert. Seit Jahren wird gefordert, den Flächenfraß zu begrenzen, wann wollen wir damit anfangen? In Höver gibt es freie Gewerbeflächen bei der Holcim. Warum werden nicht zuerst diese Flächen bebaut? Auf dem Gebiet der Stadt Hannover soll das Paketzentrum verdoppelt werden. Auf Lehrter Gebiet der Mega Hub. Wie viel Verkehr und Lärm wird dazukommen, wieviel kann ein kleiner Ort verkraften? Höver wäre dann von Gewerbe geradezu eingekesselt."
Die Bürgerinitiative Höver möchte dies so nicht akzeptieren. "In der Ratsitzung am am 6. Juli 2023 sagte Bürgermeister Olaf Kruse, dass schon im September 2023 Beschlüsse hierzu gefasst werden sollen. Was für eine Eile, da es noch nicht eine einzige öffentliche Information zu diesem Thema gab", unterstreicht Elisabeth Schärling. In naher Zukunft werde die Bürgerinitiative auf das Thema aufmerksam machen und Aktionen starten.
