Wolf reißt Pferd in Hülptingsen
In der Nacht auf den gestrigen Sonntag, 13. August 2023, hat ein Wolf in Hülptingsen ein Pferd gerissen. Besitzer Louis-Philipp Muhle, bekannter Springreiter aus Burgdorf, warnt daher die Anwohner. "Passt bitte auf eure Kinder und eure Lieben auf, wenn ihr dort unterwegs seid", rät er in einem Facebook-Beitrag. In die selbe Kerbe schlägt ein Antrag der FDP-Fraktion im Burgdorfer Stadtrat, die eine Gefahrenlage für die Einwohner sieht. Auch der Bürgermeister beschäftigt sich mit dem Thema und fordert eine Absenkung des Schutzstatus der Wölfe.
Er wolle keineswegs gegen den Wolf wettern, so Louis-Philipp Muhle. Dennoch habe er nun ein ungutes Gefühl, was die Sicherheit gerade von Kindern angeht: Keine 10 Meter vom Zaun der Weide entfernt spielen Kinder, erklärt er. Das Pferd war auf einer Wiese in der Walkenmühle, das ist in der Verlängerung der Wollenweberstraße im Gewerbegebiet Hülptingsen Nähe der Burgdorfer Aue.
Insgesamt sechs Pferde, darunter zwei Fohlen, waren auf der Wiese, die noch über keinen Wolfsschutz verfügte. "Ich habe für alle meine Wiesen Anträge gestellt und in diesem Jahr den Höchstsatz ausgezahlt bekommen und konnte dadurch drei meiner Wiesen mit einem Wolf-abweisenden Zaun versehen. Zwei Wiesen fehlen noch. Hierfür kann ich aber erst im kommenden Jahr die Anträge stellen und bin gezwungen, sie solange so zu nutzen", ärgert sich der Reiter über die Bürokratie. Neben der Förderung musste er zudem eigene Mittel aufbringen. "Die gibt mir niemand wieder", erklärt er.
Polizei und Wolfsberater waren gestern vor Ort und haben DNA-Proben von dem verendeten Pferd genommen. Dass es sich hierbei um einen Wolf gehandelt haben muss, sei ohne Zweifel. Muhle hat einem Facebook-Beitrag zur Vorsicht in dem Gebiet geraten. Und auch Hasskommentare bekommen: "Das ist mir egal. Ich sage ja nicht, dass der Wolf totgeschossen werden soll. Aber bislang dachte ich, dass sich hier im Dreieck zwischen B188, Aue und Wohnbebauung der Wolf nicht aufhalten würde." Bis zur Wohnbebauung in Hülptingsen ist es dann – einmal die B188 überwunden – auch nicht mehr so weit.
"Seid vorsichtig und ich hoffe, wir bekommen bald eine Lösung in dieses Problem", hofft nicht nur Louis-Philipp Muhle, sondern viele Tierbesitzer, die sich mit dem Wolf konfrontiert sehen.