Burgdorf

Burgdorferin Erika Büchse wird das Bundesverdienstkreuz verliehen

[BURGDORF]

Am heutigen Donnerstag, 19. Oktober 2023, wurde der Burgdorferin Erika Büchse das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Die Ehrung nahm die stellvertretende Regionspräsidentin Michaela Michalowitz im Beisein von Burgdorfs Ratsvorsitzenden Birgit Meinig im Haus der Region vor.

In der Begründung zur Ordensverleihung heißt es: "Frau Erika Büchse engagiert sich seit fast 40 Jahren im sozialen Bereich. Bereits im Jahr 1985 wurde Frau Büchse Fördermitglied bei Amnesty International (AI). Frau Büchse wurde 1993 vom Fördermitglied zum aktiven Mitglied und schließlich im Jahr 2007 zur Gruppensprecherin der AI-Ortsgruppe Hannover-Nordost gewählt. Diese Funktion hatte sie bis zum Jahr 2020 inne. Durch ihre unaufdringliche, aber be­harrliche Art war sie schon vor ihrer Wahl zur Gruppensprecherin das organisatorische Rückgrat der Ortsgruppe. Während der Zeit als Sprecherin hat sie mit unermüdlicher Energie und stetem Engagement unzählige Aktionen angestoßen, was sie zu einer weit über Hannover hinaus bekannten Persönlichkeit und Repräsentantin von AI ge­macht hat. Unter anderem hat sie eine feste Kooperation mit dem Burgdorfer Kino für Filmvorfüh­rungen geknüpft oder Mahnwachen gegen die Todesstrafe organisiert. Sie ist seit nun­mehr 30 Jahren für die Organisation der Ortsgruppe und deren Finan­zen zuständig. Darüber hinaus hat sie im Jahr 2007 den neu eröffneten Menschen­rechts­pfad zwi­schen Neuwarmbüchen und Lohne regional und überregional in das Be­wusst­sein der Öffentlichkeit gebracht. Auch die Pflanzung einer Eberesche am Men­schen­rechtspfad zu dessen einjährigem Bestehen wurde von Frau Büchse organisiert. Zu­dem hat sie verschiedene Veranstaltungen initiiert, darunter eine Ausstellung zu Kin­dersoldaten gemeinsam mit einer neunten Klasse der Albert-Schweitzer-Schule in Burgwedel, O­pen-Air-Gottesdienste oder Lesungen zum Thema Menschenrechte. Schwerpunkt­mä­ßig engagiert sie sich gegen die Todesstrafe, für die Ab­schaffung von Fol­ter jeglicher Art sowie für die Menschen im Iran. Sie sorgte dafür, dass jährlich etwa 2.000 Appellbriefe aus Burgdorf und Umgebung an Verantwortliche in verschiedenen Län­dern geschickt wurden. Ihren beharrlichen Bemühungen ist es zudem zu verdan­ken, dass der Rat der Stadt Burgdorf sich 2014 dem Welt-Aktionstag „Städte für das Le­ben/Städte gegen die Todesstrafe“ anschloss und seither jährlich am 30.11. mit ei­nem Banner an prominenter Stelle darauf aufmerksam macht. Auch in der Zeit der Corona-Pandemie sorgte sie dafür, die Öffentlichkeitsarbeit voranzutreiben und brachte sich in Online-Gruppentreffen von AI ebenso engagiert ein wie in Online-Vor­trags- und Dis­kussionsaben­den. Insbesondere bei der Ausstellung im Frühjahr 2020 zum Thema „70 Jahre Allge­meine Erklärung der Menschenrechte“ in der Magdalenen­kapelle in Burg­dorf half sie tatkräftig mit. Ferner initiierte sie die Gestaltung, Platzierung und Enthül­lung eines Findlings mit eingelassener Bronzetafel, der auf den Feldahorn im Burgdor­fer Stadtpark aufmerksam macht, welcher anlässlich des 25. Jubiläums der AI-Orts­gruppe gepflanzt worden war. Frau Büchse wird von vielen Engagier­ten als Garant für die inhaltliche Kontinuität der Arbeit in der Ortsgruppe bezeichnet. Neben diesem Engagement ist sie Mitbegründerin des 1999 ins Leben gerufenen Ar­beitskreises Frauen in Burgdorf, in dem sie bis heute ein sehr aktives und zuverlässi­ges Mitglied ist. Sie unterstützt die gleichstellungspolitischen Aktivitäten des Netz­werks und trägt wesentlich dazu bei, Benachteiligungen und Diskriminierungen von Frauen sichtbar zu machen und ein Problembewusstsein in der Öffentlichkeit zu schaf­fen. Sie gestaltet die Aktionen des Arbeitskreises maßgeblich mit und verknüpft diese auch mit der Arbeit der AI-Ortsgruppe. Darüber hinaus gehörte sie 1999 zu den Gründungsmitgliedern des Gesprächskreises für pflegende Angehörige von demenziell Erkrankten. Sie bot anderen Gruppenmitglie­dern Hilfe und Tipps im Umgang mit Menschen mit Demenz und nahm auch nach dem Tode ihres Mannes bis zum Jahr 2021 regelmäßig an den Treffen des Gesprächskrei­ses teil. Noch heute unterstützt sie die Gruppe bei den Selbsthilfetagen auf dem Spitta­platz in Burgdorf am Infostand. Im Jahr 2012 erhielt Frau Büchse für ihr Engagement die Bürgermedaille der Stadt Burgdorf."

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