Jürgen Boettcher über das „Atlantis der Nordsee“: Rungholt – Mythos oder Wirklichkeit?
"Rungholt – Mythos oder Wirklichkeit?" heißt es am kommenden Mittwoch, 20. Dezember 2023, bei der Feierabend-Akademie im Paulus-Kirchenzentrum in Burgdorf, Berliner Ring 17, von 19:00 bis etwa 21:15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Eine Siedlung der früheren nordfriesischen Küstenlandschaft Strand soll 1362 in der "Groden Mandränke" in der Nordsee versunken sein. Jahrhunderte lang gibt es keinen materiellen Beleg aus der Zeit des Ortes vor dem Untergang. Zeitgenössische Berichte existieren nicht, wohl aber geben Chronisten des 17. Jahrhunderts Legenden und Sagen von einer im 14. Jahrhundert untergegangenen Stadt wieder und berichten von vielfältigen Funden im Watt. Zum Ende des 19. Jahrhunderts löst die Ballade von Detlef von Liliencron "Heut` bin ich über Rungholt gefahren" eine Faszination für das Thema aus.
Sehr vieles in der Ergründung der versunkenen Ortschaft Rungholt ist dem Heimatforscher Andreas Busch zu verdanken, der 1921 Warften, Brunnen und Schleusen entdeckt, die Existenz der Siedlung belegt und zu seiner Zeit einen bis in die Gegenwart anhaltenden Forschungsboom auslöst. Unzählige Fundstücke kommen seither zutage.
Im Jahr 2013 initiiert die Universität Mainz ein DFG-Forschungsprojekt mit dem Ziel, Häfen von der Antike bis zum Mittelalter zu untersuchen. Rungholt wird als Forschungsgebiet mit aufgenommen. Inzwischen haben moderne Untersuchungsmethoden sehr viel Licht ins Dunkel gebracht.
Der Referent Jürgen Böttcher wird an dem Vortragsabend mit uns auf eine Zeitreise zurück in das Spätmittelalter gehen und uns nach dem heutigen Erkenntnisstand einen Überblick geben, wie die Menschen von Rungholt bis zu dem Untergang lebten