Burgdorf

Burgdorf ist bunt statt braun

[BURGDORF]

In der Bundesrepublik brodelt es. Nachdem vom investigativen CORRECTIV-Journalistenteam die erschreckenden Inhalte eines konspirativen Treffens von völkisch-rechtsextremistischen Personen in Potsdam der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, war bei der sogenannten "schweigenden Mehrheit" im Lande das Fass zum Überlaufen gebracht. Unter anderem wurde bei dem genannten Treffen die Remigration (Vertreibung) von Millionen Menschen aus Deutschland besprochen.

Die zahlenmäßig dominierende, aber zu drängenden gesellschaftlichen Themen häufig nur leise grummelnde deutsche Bevölkerung wurde endlich laut und ging bundesweit zu Tausenden gegen "Rechts" auf die Straßen. So auch in Burgdorf, wo am gestrigen Freitag, 26. Januar 2024, die im Kirchenkreis Burgdorf ehrenamtlich engagierte Bettina Heilemann-Fricke zu einer Demonstration für Freiheit und Toleranz auf dem Spittaplatz aufgerufen hatte. "Ich hatte das Gefühl, dass es jetzt eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt braucht", erklärte die Initiatorin. Das sei eine richtige Aktion, die ganz im Sinne der Kirche ist, betonte die Superintendentin des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Burgdorf, Sabine Preuschoff.

Das war sichtlich auch ganz im Sinne von Hunderten Burgdorfern, die dem Aufruf gefolgt waren. Sie hatten sich zu Füßen der St. Pankratiuskirche rund um den Wicken Thies-Brunnen versammelt und hielten Rechtsextremen in der Alternative für Deutschland (AfD) unübersehbar "Burgdorf ist bunt statt braun" entgegen. In Abwandlung eines Spruchs der sozialistischen Bewegung von 1886 "Die Demokratie in ihrem Lauf halten weder Ochs` noch Esel auf."

"Die Demokratie muss zu jeder Zeit und bei jedem Wetter verteidigt werden", sagte ein 91-jähriger Burgdorfer bei seiner allerersten Demonstrationsteilnahme und spannte einen kunterbunten Schirm auf.

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