"Das war ganz wichtig", atmete Kilian Kraft bereits kurz vor dem Abpfiff durch. In den letzten Sekunden im Spiel bei der HSG Ostsee entspannten sich die Gesichtszüge des Trainers der U23-Handballer der TSV Burgdorf erkennbar. Gerade hatte Kjell Maelecke zum Endstand von 34:31 getroffen und die seit fast vier Monaten andauernde Serie ohne Sieg enden lassen.
Am 7. Oktober gelang dem Burgdorfer Perspektivkader der letzte Sieg, als die SG Hamburg Nord mit 29:22 bezwungen werden konnte. Zwar stand die TSV danach immer wieder kurz vor einem Erfolg, doch die Punkte gingen beim Abpfiff dann doch meist an den Gegner. In Neustadt in Schleswig-Holstein zeigte die Kraft-Sieben eine Leistung, auf die für die Zukunft aufgebaut werden sollte. Obwohl mit Niklas Gautzsch der beste Torschütze wegen Krankheit fehlte, Torhüter Szymon Wagner sich beim Warmmachen verletzte und mit Linus Otaka nur ein Spieler aus der U19 zur Verfügung stand, lief es nach der ausgeglichenen Anfangsviertelstunde gut. "Weil uns die Durchschlagskraft aus dem Rückraum fehlte, haben wir es von Beginn an mit der 7 gegen 6 Variante probiert. Gut war, dass mit Koray Ayar ein erfahrener zweiter Kreisläufer zur Verfügung gestanden hat", sagte der Coach. Als Karol Chmielewski das 9:8 gelang und Kjell Maelecke zum 10:8 nachlegen konnte, gaben die Gäste die Führung nicht mehr aus der Hand. Im Gegenteil, nach einer Auszeit (22. Minute) trafen Luis Rodriguez, Daniel Weber und erneut Chmielewski dreimal hintereinander und sorgten mit dem 15:10 für eine erste komfortable Führung. Der Abstand hielt bis zum Pausenpfiff.
Auch nach Wiederbeginn blieben die Burgdorfer am Drücker. Wieder war es der starke Chmielewski, dem der erste Treffer gelang. Renke Rohrweber, der eine vielversprechende Leistung im rechten Rückraum zeigte, und Weber ließen den Vorsprung auf 20:12 (33.) anwachsen. Sieben Minuten später trafen Ayar und Justin Wollny beim 25:16 zum höchsten Abstand. Zwar blies der Gastgeber zur Aufholjagd, doch Fynn Unger beruhigte beim 30:24 (54.) erstmal die Nerven. "Wir sind in den letzten zehn Minuten zu hibbelig geworden", beschrieb der Trainer die Schlussphase, in der es noch einmal eng zu werden drohte. Auch als Paul Heldermann vier Zeigerumdrehungen vor dem Abpfiff zum 32:27 traf, war das Spiel noch nicht durch. Die HSG verkürzte zweieinhalb Minuten vor Schluss auf 30:32, doch Maelecke konterte in den Schlusssequenzen doppelt, tütete mit den Treffern zum 33:30 und 34:31 die Punkte sieben und acht ein.
"Es war eine sehr gute Leistung der gesamten Mannschaft, aus der ich niemanden hervorheben kann. Der Spielausgang geht völlig in Ordnung. Schade, dass nächste Woche spielfrei ist, ich würde gerne gleich weitermachen", so Kraft in seinem Resümee. Am Sonnabend, 17. Februar, um 20 Uhr, gastiert der Oranienburger HC in der Sporthalle der Gudrun-Pausewang-Grundschule in der Burgdorfer Grünewaldstraße.
TSV U23: Andresen, Wagner; Wollny (6/5), Rodriguez, Maelecke (je 5), Chmielewski, Ayar (je 4), Unger, Rohrweber, Weber (je 3), Heldermann (1), Otaka, Brandt, Pietsch.
